Mönchengladbach 15-jähriger Schüler stirbt in Mönchengladbach an Meningitis
Die Krankheit ist übertragbar. Personen, die vor allem an der Wickrather Realschule Kontakt mit dem Jungen hatten, sollten sich umgehend im Rheydter Elisabeth-Krankenhaus melden.
Mönchengladbach. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist ein 15-jähriger Gladbacher Schüler an einer Meningokokken-Infektion gestorben. Der Fachbereich Gesundheit der Stadt wurde Freitagvormittag über den tragischen Fall informiert. Wie die städtische Pressestelle mitteilte, hat die Gesundheitsbehörde unverzüglich Maßnahmen eingeleitet, um Personen, die engen Kontakt zu dem Jungen hatten und sich eventuell angesteckt haben könnten, zu schützen. Sie werden kontaktiert und aufgefordert, sich vorsorglich in Behandlung zu begeben. Zur Vorsorge wird eine rasche Antibiotika-Einnahme empfohlen.
Auch die Schulleitung der Realschule Wickrath, an der der 15-Jährige eine 9. Klasse besuchte, reagierte schnell: Sie hat in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Schüler und Eltern schriftlich über Vorsichtsmaßnahmen informiert. Eltern von Kindern, die mit dem Schüler in den vergangenen zehn Tagen direkten Kontakt hatten, sollten sich in der Kinderklinik des Elisabeth-Krankenhauses an der Hubertusstraße in Rheydt melden. Betroffen sein dürften vor allem die 29 Mitschüler des 15-Jährigen, die zusammen mit ihm in einer Klasse waren. Auf dem Schulhof könnte es aber auch zu Kontakt mit viel mehr Personen gekommen sein.
Auf der Homepage der Schule wurde die traurige Nachricht gestern mit Trauerflor veröffentlicht. „Die gesamte Schulgemeinschaft ist zutiefst erschüttert über die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Schülers (...). L. starb an einer Blutvergiftung, deren Ursache eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) war. Wir haben alle unsere Schüler über das Geschehene informiert und werden ihnen auch in nächster Zeit die Möglichkeit geben, über Gefühle, Empfindungen und Gedanken zu sprechen. Elternschaft, Kollegium und Schulleitung möchten L.’s Eltern und seinen Geschwistern ihr tiefstes Mitgefühl aussprechen.“ Die Schulpsychologen der Stadt waren gestern an der Schule und werden weiter zur Verfügung stehen. Die Stadt warnt: Sollten bei Personen, die mit dem Jungen Kontakt hatten, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Übelkeit auftreten, sollten sie umgehend die Kinderklinik des Elisabeth-Krankenhauses aufsuchen. Das Gesundheitsamt hat auch die Mönchengladbacher Kinderärzte über den Fall informiert.
Eine Meningokokken-Infektion ist eine schwere Erkrankung, die innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Die Bakterien verursachen meist eine eitrige Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis, seltener eine Blutvergiftung. In Gladbach wurden in diesem Jahr bisher zwei Fälle gemeldet, im vergangenen Jahr war es einer. Die Meningokokken werden von Mensch zu Mensch übertragen: Die Bakterien befinden sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen. Sie gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in die Luft und können aus kurzer Entfernung eingeatmet werden. Die Erreger können auch bei engem Kontakt mit Erkrankten als Schmierinfektion übertragen werden, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets. Außerhalb des Körpers sterben die Bakterien schnell ab. Enge Kontaktpersonen, die im gleichen Haushalt mit Betroffenen leben, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Infektion zu erkranken.