4000 Euro ergaunert: Falsche Dachdecker betrügen Rentner
Zwei falsche Handwerker behaupteten, das Dach des 75-Jährigen müsse repariert werden. Die Rechnung beglich er bar auf die Hand.
Helmut Breuer (Name geändert) hätte nie gedacht, dass es ihm auch einmal passieren würde. Es ist aber geschehen. Am vergangenen Mittwoch klingelten vermeintliche Dachdecker an seiner Tür. Sie erklärten dem 75-Jährigen, dass an seinem Dachfirst etwas nicht stimme. Da müsse man dringend einmal nachsehen. „Ich dachte bei mir, dass dies möglich sei, denn als es den starken Regen gab, kam an einem Fenster Wasser rein“, berichtet der Mönchengladbacher. Doch so leicht hätte sich der 75-Jährige nicht auf die angebotene Reparatur von ihm fremden Männern eingelassen. „Aber der Chef erzählte mir, er habe einen Betrieb in der Stadt. Und als ich erwähnte, dass ich früher beim DRK gearbeitet habe, sagte er, dann müsse ich doch seinen Onkel kennen, der sei auch dort gewesen.“ Also hatte sich Helmut Breuer doch zur Reparatur überreden lassen.
4000 Euro verlangten die Männer anschließend bar auf die Hand. Der 75-Jährige zahlte, verlangte aber eine Rechnung, die quittiert werden sollte. Die werde man am Abend vorbeibringen, erklärten die Männer und waren nie wieder gesehen. Der angegebene Betrieb in Neuwerk existiert nicht. Helmut Breuer erstattete Anzeige. Doch ob er sein Geld je wiedersehen wird, ist fraglich.
Falsche Dachdecker sind im ganzen Bundesgebiet unterwegs. Dazu kommen falsche Wasserwerker, falsche Fernsehtechniker, falsche Verwandte und sogar falsche Kriminalbeamte. 77 Fälle wurden bei der Polizei in diesem Jahr (1. Januar bis 30. September) gemeldet. Im Vergleichzeitraum des Vorjahres waren es nur 65. Besonders schwierig ist es Betrüger zu erkennen, weil die sich immer wieder neue Maschen einfallen lassen.