Ärger: Taxi weg, Tasche futsch
Seit Karneval versucht Annika M. ihre Sporttasche zurück zu bekommen. Die reist in einem Taxi durch die Stadt.
Mönchengladbach. Seit zwei Wochen fehlt jede Spur von Annika Ms. (Name von der Redaktion geändert) Tasche. Im Kofferraum eines Taxis fuhr sie inklusive Inhalt - Sportklamotten, zwei Fuß- und eine Rückenbandage im Wert von rund 350 Euro und eine Digitalkamera - davon. Der Verlust ist ärgerlich, Annika M. regt die Reaktion bei der Mönchengladbacher Taxizentrale jedoch kaum weniger auf. Am Karnevalssamstag war die Hardterin mit drei anderen an der Jahnhalle in das bereit stehende Taxi gestiegen. Die Tasche wanderte in den Kofferraum. Vor der Haustür wollte Annika M. sie dort rausholen, doch der Taxifahrer hatte die Fracht offenbar vergessen und fuhr davon. "Ich habe sofort bei der Zentrale angerufen und die Dame gebeten, einen Funkspruch durchzugeben. Meine Bekannten hätten die Tasche ja mitnehmen können", berichtet die 42-Jährige. Die Dame der Zentrale habe ihr jedoch erklärt, dass das nicht ginge. Annika M. sollte sich am Sonntag wieder melden. Das machte die 42-Jährige auch. Mehrmals. "Jetzt hieß es, ’Die Fahrer schlafen gerade’, ich solle warten bis die Wagen gereinigt seien, oder: Es sei Karneval, dafür haben man jetzt keine Zeit", erzählt sie. Über Verwandte schaltete sie den Obmann der Taxi-Innung, Hans-Jürgen Lessenich, ein. "Er hat dafür gesorgt, dass am Montag ein Funkspruch abgesetzt wurde", erzählt die Volleyballerin. Keine Reaktion. Bei einem weiteren Anruf im Büro der Zentrale erklärt ihr der Herr am anderen Ende: Sie solle die Tasche "abschreiben" und es in ein paar Wochen im Fundbüro der Stadt versuchen. An diesem Punkt reichte es der 42-Jährigen. Sie schaltete einen Anwalt ein, fordert nun Schadensersatz von der Zentrale. "Denen war das völlig gleichgültig. Ich hatte das Gefühl, man wollte mich nur abwürgen und das ganze aussitzen", sagt sie. "Wir haben wirklich alles getan, was möglich war", setzt Hans-Jürgen Lessenich dem entgegen. Da aber weder der Name des Fahrers noch die Ordnungsnummer des Wagens bekannt sei, und das Taxi auch nicht über die Zentrale bestellt war, sei es schwierig, den Wagen zu finden. "Die Teile des Kennzeichens, die die Dame uns durchgegeben hat, passen auf kein Taxi", erklärt Lessenich und betont, dass noch am Karnevalssamstag ein Funkspruch an alle Fahrer abgesetzt wurde und bis heute täglich wiederholt werde. Auch in Puncto Freundlichkeit macht er den Mitarbeitern keinen Vorwurf. "An den Karnevalstagen ist der Zeitdruck einfach enorm hoch", erklärt er.
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