Arbeitsmarkt: Weniger freie Plätze für Azubis

Unternehmen suchen derzeit weniger Azubis als noch im Vorjahr. Dabei gibt es mehr Bewerber als 2012.

Mönchengladbach. Der lange und strenge Winter wirkt sich auch auf die Arbeitsmarktzahlen in Mönchengladbach aus. Ebenso zaghaft wie der Frühling ist der für April übliche saisonale Aufschwung. Doris Schillings sieht zwar Anzeichen für eine leichte Erholung. „Weniger Menschen werden arbeitslos, andererseits finden auch weniger eine neue Beschäftigung“, erklärte die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Zurzeit fehlten aber noch die Stellen für Fachkräfte und Helfer in Berufen unter freiem Himmel, etwa in dewzr Außengastronomie oder auf den Baustellen, sagte Schillings.

Die Arbeitgeber meldeten im vergangenen Monat 466 neue Stellen, das ist ein Minus von 122 im Vergleich zum Jahr davor. Ebenfalls rückläufig sind die angebotenen Ausbildungsstellen. 1175 wurden gemeldet. Das bedeutet zu 2012 einen Rückgang von 4,5 Prozent, der vor allem auf das Konto der Industrie- und Handelskammer gehe. „Das Handwerk ist stabil“, betont Doris Schillings.

Dem steht ein Plus von 216 Bewerbern gegenüber. Zwölf Prozent mehr Abiturienten als 2012 suchten im April 2013 einen Ausbildungsplatz. 580 Stellen blieben unbesetzt und 990 Bewerber unversorgt. Es gab mehr Suchende, die bisher leer ausgingen, aber weniger Ausbildungsplätze, die übrigblieben als jeweils in den beiden Jahren zuvor.

Schillings rät Schulabgängern, sich möglichst frühzeitig zu informieren und zu bewerben. Ein Appell an die Arbeitgeberseite ist das Sonderprogramm WeGebAu. Zwei Millionen Euro gibt die Agentur für Arbeit aus, um 150 Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer weiterzubilden. Sie sollten vor allem in kleineren und mittleren Betrieben beschäftigt sein.

„Für die Unternehmen bietet die Mitarbeiterqualifikation die Chance, Personal zu binden und sich am Markt besser zu positionieren“, so Alexander Forster, Teamleiterin im Arbeitgeber-Service. Bezahlt würden Weiterbildungskosten, das Arbeitsentgelt für die Arbeitsstunden oder die Kinderbetreuung. Der Service bietet den Arbeitgebern erste Beratung im Betrieb bis zur konkreten Förderung an.