Außerirdische und andere Mörder

Zur Criminale ist ein Buch mit 22 Kurzgeschichten erschienen.

Mönchengladbach. Sonnenbräune verspricht das für die Ostertage angesagte Wetter. Wer es lieber „Leichenblass am Niederrhein“ mag, dem sei die gleichnamige Anthologie ans Herz gelegt. Die Sammlung 22 mörderischer Kurzgeschichten ist jetzt im Grafit-Verlag erschienen und begleitet neben „Natürlich der Gärtner“ und „Scharf geschossen“ als Hauptanthologie die 25. Criminale.

Vier Tage Festival am Niederrhein mit hundert Veranstaltungen vom 4. bis 8. Mai „ziehen schnell vorbei“. Die Sammlung von Kriminalstorys „ist ein zentrales Bauwerk der Criminale, das nachhaltig bleibt“, urteilt ihr Projektleiter Thomas Hoeps.

Alle Geschichten werden von den Autoren bei verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des regionalen Krimi-Events vollständig vorgelesen: „Ein Geschenk an das Publikum“, nennt es Hoeps.

Angela Eßer und Arnold Küsters sind Herausgeber der Anthologie, in der 22 Autoren ihre Täterspuren hinterlassen haben. Manche Schriftsteller sind mit, andere ohne jegliche Ortskenntnisse in 18 Städten am Niederrhein unterwegs gewesen. Sie haben recherchiert, neue Sichtweisen erprobt und bisher verborgene Geheimnisse aufgedeckt.

Der bekannte Tatort-Kommissar Jochen Senf weiß von der Existenz Außerirdischer in Grevenbroich und Bernhard Jaumann hat hinter die Gitter des Willicher Gefängnisses geblickt. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ behauptet Richard Birkefeld für Gladbach, Rebecca Gablé hat am selben Ort „Eugenias Knöchelchen“ gefunden und Jutta Profijt glaubt, dass in Kaarst die Rente sicher ist.

Kurzgeschichten seien für Krimautoren ein besonderes Genre, „eine gute Möglichkeit, einmal zu experimentieren“, sagt Arnold Küsters, der seine Story am Schloss Liedberg entdeckte. Damit den Autoren auch in Zukunft nicht der Stoff ausgeht, bietet die Polizei Gladbach ausschließlich für diese Gruppe drei Criminale-Veranstaltungen zur kriminalistischen Fortbildung. Die Voraussetzung für die Workshops formuliert Gladbachs Polizeipräsident Hans-Herrmann Tirre knallhart: „In den Krimis, die daraus folgen, müssten alle Morde am Ende aufgeklärt werden.“ jfg