Experten-Tipp: Nicht mit Stoppuhr laufen

Ein Olympiasieger sagt, wie und wo es lang geht. Mit Dieter Baumann unterwegs.

Mönchengladbach. Die eine Gruppe verschwindet zügig mit dem Läufer-Ass Dieter Baumann zwischen den Bäumen im Volksgarten, die andere trabt langsam unter der Leitung von Leichtathletiktrainerin Birgit Mäurer los. Für jeden der rund 20 Teilnehmer hat es vor Beginn des Lauftrainings ein dickes Lob vom Olympiasieger über 5000 Meter gegeben: „Ihr alle habt euren inneren Schweinehund überwunden und euch auf den Weg gemacht“.

Eine bunte Mischung aus erfahrenen Läufern und totalen Anfängern nimmt die Herausforderung an, einmal mit Dieter Baumann trainieren zu können. Das Angebot ist Kick-off für diejenigen, die am 5. Juni zum KKH-Allianz-Lauf vor der Real-Zentralverwaltung im Volksgarten starten wollen.

Die 2,5 Kilometer lange Wettbewerbsstrecke für die ganze Familie ist auch für Laufeinsteiger geeignet und soll besonders Menschen ohne Sporterfahrung in Bewegung setzen. Nach dem Einstiegstraining mit dem Laufprofi organisiert der TV Rheindahlen unter der Leitung von Birgit Mäurer und Volker Bartels die regelmäßige Vorbereitung auf den Lauf.

„Ich trainiere zwar regelmäßig im Fitnesscenter, schaffe aber bisher nur fünf Minuten auf dem Laufband“, erzählt Ellen Mendritzky. Mit Baumann will sie den Spaß an der Bewegung in der Natur lernen.

Vor dem Start hat der Olympiasieger den Teilnehmern einige Tipps gegeben, wie die Lust am Laufen nach dem ersten Mal erhalten bleibt. Wichtig sei auf jeden Fall der Spaß: „Wir sollen nicht mit der Stoppuhr laufen“, erzählt Karl-Heinz Neufild. Für den Marathonläufer eine neue Erfahrung: „Ich trainiere vier- bis fünfmal in der Woche und achte dabei natürlich auf die Zeit“.

Allen Anfängern rät Dieter Baumann zum Weg der kleinen Schritte. „Zu schnell und zu lange“ seien die typischen Einsteigerfehler. „Laufen ist nicht, um völlig kaputt aus dem Wald zu kommen“, sagt der Profiläufer. Wer durchhalten wolle, müsse regelmäßige Lauftage auswählen und sich realistische Ziele setzen.

Also wird erst einmal ein Trainingsplan aufgestellt. Eine Minute laufen, eine Minute gehen, heißt es für die Einsteiger: „Die Pause bleibt immer gleich, die Laufzeit wird Stück für Stück verlängert“, erklärt Dieter Baumann, und die Gruppe setzt sich in Bewegung.

Ob wirklich alle dabei bleiben werden? „Das muss am Ende jeder mit sich selbst ausmachen“, sagt der ehemalige Leistungssportler. Weitere Infos: Tel. MG 177356.