Babyboom bei Luchs und Co.

Wer junge Nasenbären oder Zebramangusten sehen will, sollte nach Odenkirchen fahren.

Mönchengladbach. „Oh, sind die süß“, rufen die kleinen Tiergartenbesucher begeistert. Ein Mädchen hat die kleinen flauschigen Pelzknäuel mit den stupsigen Nasen und den tapsigen Pfoten besonders ins Herz geschlossen: „Ich würde gerne eins mit nach Hause nehmen“, erklärt sie sehnsüchtig.

Mama Luchs würde das ganz gewiss nicht zulassen. Immer wieder hebt sie drohend ihre Tatze und zeigt die Krallen. Wer sich zu nah an den Käfig und ihre drei Babys wagt, wird wütend angefaucht. Ganz vorsichtig nimmt die Großkatze dagegen ihre Kleinen ins Maul und trägt die fiependen Babys an einen sicheren Ort.

Vor einigen Wochen ist der Luchs-Nachwuchs im Tiergarten Odenkirchen geboren. Die drei Geschwister leben mit ihrer Mutter zusammen. Papa wurde zur Sicherheit in den Nachbarkäfig ausquartiert. Die kleinen Luchse werden untersucht, geimpft und mit einem Kennungs-Chip versehen.

Viel Arbeit gibt es auch mit den anderen Jungtieren, die in Mönchengladbach-Odenkirchen in den vergangenen Wochen zur Welt gekommen sind. Eigentlich ist der Nachwuchs um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich: „Wir haben zurzeit jedoch einen regelrechten Babyboom“, so Tiergartenleiter Norbert Oellers.

Gleich neben dem Luchskäfig tollen seit knapp sechs Wochen sechs kleine Nasenbären herum: „Sie klettern wie die Affen und sind die Lieblinge der Besucher, besonders der Kinder“, sagt er. Den ganzen Tag sind die gestreiften Kleinbären aktiv und erschnüffeln neugierig mit ihrem langen beweglichen Rüssel alles, was vor die Nase kommt.

Ebenso vorwitzig blicken die Zebramangusten aus ihren Erdlöchern. Fünf Jungtiere sind sieben Wochen alt und schon munter. Erst seit ein paar Tagen schlafen fünf weitere sicher im Bau. Die vier frischgeschlüpften Nandus werden noch unter der Rotlichtlampe im Warmhaus „aufgepäppelt“. Ihre kräftigen langen Beine zeigen schon, dass die Kleinen einmal große Straußenvögel werden: „Dann bringen wir sie im Kängurugehege unter“, sagt Norbert Oellers.

Auf staksigen Beinen sind außerdem zwei kleine Sikakälber unterwegs, natürlich immer in Mamas Nähe. Auch der Wisentnachwuchs wagt sich nur manchmal vorsichtig hinter dem sicheren Schutz seiner Mutter hervor, um sich dann neugierig umzusehen. Über einen Nachkömmling kann sich der Tiergarten außerdem bei den Kamerunschafen und den Burenziegen freuen.