Bänke aus der St. Josefskirche sind jetzt in der Schlosskapelle
Freiwillige übernahmen Transport an neuen Standort.
Mönchengladbach. Obwohl große Umbauarbeiten in der St. Josefskirche in Rheydt stattfinden und deshalb schon seit einiger Zeit die Pforten geschlossen bleiben, herrschte neulich reges Treiben vor der zukünftigen Grabeskirche. Etwa sechs Meter lange Bänke wurden von 15 freiwilligen Helfern, die aus Liedberg gekommen waren, aus dem Gotteshaus getragen und auf zwei Möhrentransporter gehievt. Ziel des Transportes war die Schlosskapelle in Liedberg. Sabine Vennen vom Pfarrbüro St. Josef und Mitglied einer Interessengemeinschaft für die Schlosskapelle Liedberg hatte die Aktion eingefädelt. „Weil wir für die Bänke nach unserem Umbau zur Grabeskirche keine Verwendung mehr haben, dachte ich direkt an die Kapelle in Liedberg“, erzählt Sabine Vennen.
Klar war: Die alten Holzbänke, die bereits seit dem Zweiten Weltkrieg in der Rheydter Kirche standen, mussten für den Transport und die neue Aufgabe in Liedberg aufwendig restauriert und zurecht gesägt werden. Der Holzwurm hatte sich schon seit Jahren in den Bänken satt gefressen. Die Bänke wurden in einer der großen Lagerhallen des Betriebes Möhren Humpesch in Korschenbroich, der auch die Transporter zur Verfügung stellte, gelagert. „100 Arbeitsstunden haben ein Schreiner und ich in die Restaurierung gesteckt“, berichtet Leo Strerath, der sich in seiner Freizeit um die Bänke kümmerte. Weil sich die Pfarre nicht in der Verantwortung sah, musste in Eigenregie geplant werden, sagt Leo Strerath weiter.
Die meisten Bänke wurden jetzt auf etwa 3,20 Meter gekürzt. Der kleine Umzug sei ein tolles gemeinsames Erlebnis gewesen, meinte Sabine Vennen. Und: „Die ganze Aktion ist auch reibungslos abgelaufen und zum Glück, bis auf zwei eingeklemmte Finger, auch beim Transport ohne Zwischenfälle ausgekommen“, freut sich die Mitarbeiterin des Pfarrbüros St. Josef.
Die mehr als 100 Jahre alte Kirche hat neben den vom Holzwurm befallenen Bänken auch die gut erhaltenen Stücke an Interessenten verschenkt. Damit in Zukunft neben der Planung auch die Finanzierung solcher Projekte erleichtert wird, strebt Leo Strerath die Gründung des „Schlosskapellenverein Liedberg“ an. Es fehlt nur noch die Genehmigung aus Aachen. Erst, wenn der Verein eingetragen ist, kann man auch auf Fördergelder hoffen.