Bahnhöfe schrecken ab
„Rheydter Gespräche“ drehen sich um mögliche Sanierung der Bahnhöfe.
Mönchengladbach. „Abschreckend“, lautete der zusammenfassende Eindruck des Landtagsabgeordneten Mario Krüger über den Zustand des Odenkirchener Bahnhofs. Die Bezirksvertreter Süd der Grünen-Fraktion, Anja Schurtzmann, Karl Sasserath und Ulla Brombeis, hatten den aus Dortmund stammenden Sprecher der Landtagsausschüsse für Kommunalpolitik und Haushaltskontrolle in den Rheydter Ratskeller zu den ersten „Rheydter Gesprächen“ eingeladen. Hauptthema war an diesem Abend die Situation der Bahnhöfe Rheydt und Odenkirchen.
Vor dem Gespräch hatten die Grünen-Vertreter die Bahnhöfe besucht, um dem Gast einen realistischen Eindruck vom Zustand der Objekte zu geben. Der Ausflug verfehlte nicht seine Wirkung. „Das Einzige, was nett ist, sind die Fliesen. Personen mit Kinderwagen und Ältere können kaum die Gleise erreichen“, so der Politiker. Gefahr drohe bei jedem Schritt, weil der Beton von den Stufen bröckele. Doch den zehn Gästen konnte Krüger wenig Hoffnung machen. „In Odenkirchen wird in der nächsten Zeit nichts passieren.“
Der Rheydter Bahnhof sei in die Modernisierungsoffensive 2 (Mof 2) aufgenommen. Seit 2009 werden 108 kleinere und mittlere Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen aus- und umgebaut. Bis 2017 soll das Projekt abgeschlossen sein. Wann und mit welchen Maßnahmen man in Rheydt mit dem Umbau rechnen kann, konnte Krüger nicht beantworten.
Das veranlasste die Bezirksvertreter zu dem Beschluss, in der nächsten Bezirksvertreterversammlung einen Antrag zu formulieren, der an die Verwaltung weitergeleitet werden soll: „Wir werden die Verwaltung bitten, uns über den Planungssachstand bei der Bahn bezüglich des Rheydter Bahnhofs zu informieren“, so Brombeis.
Als Eigentümerin sei die Bahn in der Verantwortung, die Gebäude instand zu halten. Doch an der Finanzierung der Modernisierung beteilige sie sich nur mit 15 Prozent, den Rest teilten sich Bund und Land, bemerkte Krüger. Für den Rheydter Bahnhof stehe allerdings fest, dass die Modernisierung kommt und barrierefreie Maßnahmen umgesetzt würden. Die versammelten Bürger sprachen sich mehrheitlich für eine Rampe als barrierefreie Maßnahme aus. Aufzüge seien ständig kaputt. Franz Baumann beklagte allerdings den Zeitfaktor. „Das dauert alles noch Jahre“, so sein Einwand. Jetzt müsse eine Lösung her.