Bande steht wegen 18 Einbrüchen vor Gericht
Zwei Frauen und vier Männer müssen sich seit gestern wegen schweren Bandendiebstahls und Wohnungseinbruchsdiebstahls in 18 Fällen vor dem Landgericht verantworten. Justizwachtmeister brachten die sechs Angeklagten in den Schwurgerichtssaal.
Die aus Serbien stammenden, 22- bis 40-Jährigen nahmen ohne erkennbare Gefühlsregung neben ihren Anwälten Platz, obwohl ihnen bei einer Verurteilung Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren drohen.
Etwa 30 Minuten benötigte die Staatsanwältin, bis sie die umfangreiche Anklage verlesen hatte. 18 Einbrüche sollen die Bandenmitglieder im vergangenen Jahr am Niederrhein verübt haben. Die Anklagevertreterin nannte als Orte unter anderem Mönchengladbach, Willich, Viersen, Nettetal, Erkelenz und Grevenbroich.
In richterlichen Vernehmungen hatten einige der Angeklagten die „Arbeitsweise“ geschildert. „Wir gehen arbeiten — das hieß einbrechen“, hatten sie zugegeben. In vielen Fällen gelangten die Bandenmitglieder demnach durch aufgebrochene Terrassentüren in die Einfamilienhäuser. Die Beute bestand unter anderem aus Schmuck, Uhren, Kleidung, Handys und Bargeld.
In einigen Fällen sollen sie ganze Tresore aus den Häusern und draußen geparkte Fahrzeuge gestohlen haben. An einem Wagen gefielen ihnen offenbar die Räder. Sie sollen sie abgeschraubt und für ihr eigenes Fahrzeug verwendet haben. Die Bande soll auf ihren Beutezügen Waren im Gesamtwert 500 000 Euro gestohlen haben.
Die Serben berichteten gestern von abgelehnten Asylanträgen. Einige gaben als Beruf Autohändler an: „Wir kauften hier preiswerte Fahrzeuge und in Serbien verkauften wir sie mit Gewinn.“ Das ließen sie durch eine Dolmetscherin übersetzen. Die geringen Deutschkenntnisse entschuldigten sie mit geringer Schulbildung. Für den Prozess hat das Gericht insgesamt zehn Gerichtstermine geplant.