Bau der neuen Autobahn 44 liegt im Zeitplan

Mit der Aufschüttung des ehemaligen Kohletagebaugeländes schreitet das Projekt voran.

Foto: RWE Power

Der begonnene Strukturwandel in der Region Jüchen mit dem absehbaren Ende des Braunkohletagebaus kündigt sich durch den Bau der Autobahn 44n an, der in diesem Jahr abgeschlossen werden muss. Ambitioniert ist der Zeitplan, weil die A 61 von dem sich weiter verlagernden Tagebau benötigt wird und durch die A 44n angeschlossen werden soll. Doch der Zeitplan wird nach heutiger Sicht eingehalten, wie Guido Steffen, Sprecher des Autobahn-Bauträgers RWE Power, bestätigt.

Ein wichtiger Schritt zur Fertigstellung der neuen Trasse, die die Autobahnkreuze Jackerath und Holz verbinden soll, ist laut Steffen jetzt durch einen Lückenschluss im nördlichen Bereich des großen Tagebau-„Loches“ getan. Dafür seien mit dem großen Absetzer (ein Großgerät zur Ablagerung von Schüttgut) jetzt die letzten Kubikmeter Kies für die spätere Trasse der A 44n verkippt worden. Damit sei eine rund zwei Kilometer lange Lücke im nördlichen Bereich der Kippe geschlossen worden, berichtet Steffen.

Mit dieser letzten großen Aufschüttung hat der Absetzer nun an der Autobahn-Baustelle „ausgedient“. Nun seien kleinere Erdbaugeräte wie Raupen und Radlader erforderlich. Die Rohkippe werde jetzt planiert und mit einem weiteren Meter Kies abgedeckt, auf die später eine Schicht Schotter gelegt werde. „Erst darauf kommt das aus mehreren Lagen bestehende Asphaltpaket bis hin zur Schwarzdecke“, verdeutlicht Steffen.

Die Planierungsarbeiten und der Betonbau sollen laut dem RWE-Sprecher bis zum Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein, um rechtzeitig vor dem nächsten Wintereinbruch fertig zu werden. Im Sommer 2018 soll der Umschluss von der A 61 auf die A 44n erfolgen. Betroffen ist dann der Bereich der heutigen A 61 zwischen dem Kreuz Jackerath und dem Autobahnkreuz Wanlo. „Zunächst werden sich die Verkehrsteilnehmer in Fahrtrichtung Düsseldorf/Mönchengladbach an eine neue Wegeführung gewöhnen müssen. Wer von Aachen kommt, wird schon ein Stück vor Jackerath auf die neue Trasse der A 44 geführt, passiert das auf der Höhe von Bedburg-Kaiskorb gelegene, ebenfalls nagelneue Kreuz Jackerath und erreicht am Kreuz Holz die A 46 Heinsberg-Düsseldorf“, erläutert Steffen.

Die neuen Autobahnkreuze seien nicht mehr die gewohnten Knotenpunkte, die aus der Luft wie Kleeblätter aussehen. Heutzutage werden die Trassen laut RWE Power als „bequeme Übergangspunkte“ gebaut, die den zu erwartenden Verkehr nach Auffassung der Planer „gut verkraften werden“, meint Guido Steffen.

Mit dem Bau der A 44n soll laut Landesbetrieb Straßenbau NRW auch der Lärmschutz verbessert werden. Ein 3,50 Meter hoher Lärmschutzwall wird in Jackerath gebaut. Aber: Ein völliger Schutz der Gebäude durch aktive Lärmschutzmaßnahmen sei aus technisch-konstruktiven Gründen und aus Kosten-Nutzen-Erwägungen nicht möglich, gibt der Landesbetrieb zu und kündigt sogenannte passive Lärmschutzmaßnahmen zu den Nachtstunden, also Geschwindigkeitsbeschränkungen, an. Hochneukirch soll zwischen den Kreuzen Wanlo und Holz durch den Einbau eines offenporigen Fahrbahnbelages und durch die Erhöhung der bereits vorhandenen Lärmschutzanlagen „vollständig geschützt“ werden, sichert der Landesbetrieb zu.