Bildung: Paten für den Start ins Arbeitsleben
Elf Acht- und Neuntklässler erhalten nun Hilfe bei der Suche nach einem Beruf.
Mönchengladbach. Melissa ist 13 und möchte Steuerberaterin werden. Benjamins (14) Traumberuf ist Schreiner. Sein Schulkamerad Hendrik interessiert sich für eine Karriere bei der Feuerwehr. Insgesamt elf Mädchen und Jungen, die die Hauptschule an der Frankfurter Straße in Rheydt besuchen, wollen in den kommenden zwei Jahren auf die Unterstützung eines Bildungspaten setzen.
Freiwilligenzentrum und Caritasverband hatten aufgerufen, ehrenamtlich Zeit mit Schülern zu verbringen. Mit ihnen Bibliotheken zu besuchen, Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern herzustellen, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.
21 Freiwillige folgten dem Aufruf. In der Rheydter Hauptschule lernten sich Paten und Schüler jetzt kennen. Projektleiterin Angela Mirbach verteilte Fragebögen und lud Schüler und deren neue Paten nach einer Vorstellungsrunde zu Gesprächen unter vier Augen ein.
„Man muss einen Draht zueinanderfinden“, sagte Aloys Bushuven als Vertreter des Caritasverbands für die Region Mönchengladbach-Rheydt. Wünsche und Potenziale der Jugendlichen sollen bei den regelmäßigen Treffen berücksichtigt werden. Dabei könnten die Schüler lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Dirk Lohmann ist Studien- und Berufswahlkoordinator der Hauptschule Frankfurter Straße. Die große Anzahl Paten sieht er als positiv an. „In anderen Projekten können die zehn Frauen und Männer, die jetzt noch keine Patenschaft übernommen hätten, untergebracht werden“, so Lohmann. Vielleicht finden sich weitere Hauptschüler, die an einem Bildungspaten interessiert sind.
Erst mal wollen sich Paten und Schüler in der nächsten Zeit kennenlernen, später dann bei der Berufswahl eng zusammenarbeiten. Geplant sind Besuche von Berufsbildungsmessen und Informationsveranstaltungen. Dem Paten könne an seinem Arbeitsplatz über die Schulter geschaut werden, um so einen Eindruck von dessen Arbeitsalltag und Berufsfeld zu erhalten, so Bushuven. DG