Egal, ob das spitze, filigrane Geschoss in der Mitte auf der gelben oder weiter außen auf der rote Fläche landet: Gefühlsausbrüche — Fehlanzeige. Die Turnhalle der Gesamtschule Hardt bleibt ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Dabei sind fast 300 Sportler im Kampf um einen der Wanderpokale aus Glas oder einen der beiden begehrten Sarazenensäbel angetreten. Bogenschießen ist ein stiller Sport.

Der Schütze braucht eine ruhige Hand und eine ruhige Atmosphäre: „Das Wichtigste beim Bogenschießen ist das Mentaltraining“, sagt Thomas Zilinsiki, Leiter der Abteilung Bogenschießen beim Rheydter Turnverein.

Der Verein trägt das Turnier zum 42. Mal aus. Es ist einer von sechs Wettkämpfen des Rheinischen Hallenchampionats. „Beim Freiluftschießen ist die Zielscheibe bis zu 70 Meter weg“, so Zilinsiki.

Ein Sarazenensäbel ist von einem Vereinsmitglied geschmiedet worden, der andere ist 270 Jahre alt und im Kampf erprobt. Gekämpft wird in allen Alters- und Leistungsgruppen — ob Schüler oder Schützen. Unterschieden wird zwischen dem Recourve- und dem Compound-Bogen, wobei letzterer mehr technische Feinheiten bietet: „Beim Spannen der Sehne liegt auf den drei Fingern eine Zugkraft von bis zu 25 Kilogramm, dieses Gewicht wird beim Compound-Bogen reduziert“, so Ziliniski. Mehr Zielgenauigkeit werde außerdem durch ein Vergrößerungsglas erreicht. Leistungssportler Zielinski tritt mit dem Recourve-Bogen im Bundesligateam des TV an.

Das Rheydter Team (1674 Treffer) hat den Sarazenensäbel im Recourve-Bogen-Schießen gewonnen. Michael Mücke (Rheydter TV; 564 Treffer) ist Sieger der Schützenklasse im Recourve-Bogen-Schießen, Vereinskollege Tilman Bremer wurde mit 559 Treffern Zweiter. Gang-San Kim, Rheydter TV, ist mit 539 Treffern Sieger in der Juniorenklasse im Recourve-Bogen-Schießen. jfg