Boule hält Einzug in Rheydt
Regelmäßig treffen sich bis zu 20 Spieler auf Marktplatz.
Mönchengladbach. Seit der Renovierung des Rheydter Marktplatzes hat neben dem mediterranen Ambiente auch südeuropäisches Kulturgut Einzug gehalten. Der Boule-Sport kann eine lange Historie aufbieten und wird vor allem in Südfrankreich, aber seit einiger Zeit auch in Rheydt praktiziert. Jeden Dienstag und Donnerstag treffen sich Spieler ab 15 Uhr nur einen Kugel-Wurf entfernt von der Gaststätte „Ratskeller“ zum gemeinsamen Spielen. Organisiert hat dies Hellmuth Wallbaum: „Dieser Sport begeistert mich. Ich möchte, dass Boule ernst genommen wird und sich hier etabliert.“
Der sportliche Ehrgeiz packt den ehemaligen Ruderer und Tennisspieler heute noch. „Man braucht ein hohes Maß an Geschicklichkeit, alle Würfe müssen im Kopf durchgespielt werden. Boule ist Sport“, sagt Wallbaum. Neben dem Ziel, der kleinen Holzkugel, dem „Schweinchen“, mit den eigenen etwa einen Kilogramm schweren Metallkugeln möglichst nahe zu kommen, geht es Wallbaum auch um eine Bereicherung des Marktlebens. „Zu Beginn waren wir ein kleiner Bekanntenkreis. Mittlerweile haben wir eine Gruppe mit durchschnittlich 20 Spielern. An manchen Tagen sind es sogar noch mehr. Man lernt sich dabei kennen und baut Vorurteile ab.“
Einer von den Spielern ist Jean-Paul. „Während des Spiels redet man natürlich viel miteinander. Es ist schön zu sehen, dass wir den öffentlichen Raum damit beleben können.“ Auch Hans Heymann wurde vom Boule-Fieber gepackt: „Ich spiele seit ungefähr zwei Wochen mit. Man merkt richtig, wie das Spiel beruhigt.“
Ganz anders Hellmuth Wallbaum: Er will keine ruhige Kugel schieben, sondern plant jetzt einen Wettkampf. Ein Turnier soll schon Anfang Mai stattfinden. Zudem lädt er alle Interessierten ohne Erfahrung neben den regulären Terminen dienstags und donnerstags zum Anfängertraining an jedem Freitag jeweils ab 15 Uhr ein.