Brandstiftung im DRK-Haus für Körperbehinderte
Mönchengladbach. Entsetzen im Haus für Körperbehinderte des DRK am Volksgarten-Weiher. In der Nacht zu Freitag, vermutlich um ein 1 Uhr, knackten noch Unbekannte eine Kellertür.
Nach Angaben der Polizei liefen sie offenbar zielgerichtet in die Umkleide von Mitarbeitern und brachen dort mehrere Spinde auf. Welche und wie viele Wertsachen sie hier fanden, dazu gibt es keine Angaben. Anschließend traten sie die Tür zu einem Keller-Büro mit PC-Arbeitsplätzen und Verwaltungs-Unterlagen auf. Das Büro verwüsteten sie und legten Feuer, sagt ein Polizeisprecher. „Die wollten so wohl ihre Spuren verwischen.“
Eine Mitarbeiterin (48) bemerkte den stark qualmenden Brand und alarmierte die Feuerwehr. Die war mit mehr als 80 Leuten im Einsatz. Der Schaden wird auf mehrere 10 000 Euro beziffert.
In dem Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes werden 72 Menschen mit zum Teil schweren Körperbehinderungen betreut. „Wenn die Feuerwehr nicht so schnell gelöscht und den vielen Qualm abgesaugt hätte, es wäre schlimm ausgegangen“, sagt eine Pflegerin.
Erleichtert ist auch Heimleiter Fahim Aziz-Safi: „Gott sei Dank ist es gut ausgegangen, die Mitarbeiterin hat professionell reagiert und die Feuerwehr gerufen.“ Viele der hilflos im Bett liegenden und schlafenden Bewohner bekamen allenfalls Brandgeruch mit, keiner wurde verletzt, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Martin Bonn.
Womit gezündelt wurde, das ermitteln jetzt Experten der Polizei. Ein Brandsachverständiger schüttelt den Kopf: „Wer macht so was?“ Das hätte schnell in einer Katastrophe enden können. Alle Heimbewohner sind auf Hilfe von Betreuern angewiesen. Zum Zeitpunkt der Brandstiftung gab es aber nur eine Notbesatzung. Wie immer in den Nachtstunden.
Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise auf Personen, die sich in der Nähe des Volksgartenweihers aufhielten: Tel. MG 290.