Voraus ging ein wilder Kampf, bei dem jeder der acht Schützen erpicht darauf war, endlich den Schuss zu machen, der den Vogel zum Fallen bringt. Getroffen haben fast alle, doch das allein reichte natürlich nicht.

"Aus Sicherheitsgründen ist das Gewehr fest angebracht, so dass keiner durch die Gegend oder daneben schießen kann", sagt Schriftführer Hans-Josef Haupts. Geschossen wurde mit einem Kleinkalibergewehr.

Ein Schütze nach dem anderen trat vor. Knall - getroffen, aber den Adler aus Fichtenholz mit seinen 50 Zentimetern Spannweite wieder nicht herunter geholt. Nach 45 Minuten machte der Vogel plötzlich einen Kopfstand, sein Krönchen zeigte von dort an nach unten - bis ihn Fels endlich erlöste.

Der 28-Jährige regiert von nun die Gladbacher Schützen. Natürlich musste dieser Sieg gleich gefeiert werden - zusammen mit den anderen Schützenbrüdern und den vielen Besuchern, die ihren Weg zum Kapuzinerplatz gefunden haben.

Riesige Auswahl an Leckereien von Scampi-Spießchen für moderne Genießer bis zu Rindergulasch für die Liebhaber der deftigen Kost wurde geboten.

Der Samstag wurde glamourös mit dem Ball der Majestäten in der Kaiser-Friedrich-Halle beendet. Viel Zeit zum Erholen blieb aber nicht, denn am Sonntag ging es gleich mit der Krönungsmesse und dem riesigen Festzug weiter.

Der Aufmarsch der Schützen wurde zum großen Spektakel. Die 2500 Schützen und Musikanten zogen in historischen Trachten vom Rathaus Abtei aus über die Hindenburgstraße und über Nebenstraßen zurück zum Alten Markt. Nur der König darf sich schonen und sitzt in einer Kutsche.

Übrigens: Mit den tollen Gewändern soll an den Sieg der demokratischen Revolution im Jahr 1848 erinnert werden. Mit toller Musik von "Hätzblatt" wurde noch bis in den späten Abend hinein gefeiert.

Mit dem Stadtschützenfest wurde die Saison für dieses Jahr beendet, doch gilt das Motto: Seid bereit, die nächste Kirmes ist nicht mehr weit!