Das letzte Horst-Festival?
34 Bands spielen in diesem Jahr. 2013 könnte es die Veranstaltung nicht mehr geben.
Mönchengladbach. Bevor in einer Woche am Platz der Republik 34 Bands auf zwei Bühnen rund 20 Stunden Livemusik zwischen Reggae, Indie-Rock und Hardcore-Punk präsentieren, laufen bei den Organisatoren des 4. Horst-Festivals die letzten Vorbereitungen.
Wie Horst-Sprecherin Ulla Heinrich am Donnerstag auf der letzten Pressekonferenz vor dem Drei-Tages-Event betonte, habe man im Vorverkauf bei regionalen Partnern schon 5000 Eintrittskarten verkaufen können. Das zeige, dass eine wesentliche Änderung zu den Vorjahren — das frühere Umsonst-und-Draußen-Festival kostet für alle ab 16 Jahren maximal drei Euro Eintritt — mit „viel Verständnis“ bei der Bevölkerung aufgenommen wurde.
Zu bieten hat das rein ehrenamtlich organisierte Festival in diesem Jahr ein „ausgeglichenes, breitgefächertes Line-up“, so Ulla Heinrich. Neben Acts wie der Berliner Psychobilly-Legende Mad Sin, Reggae-Star Nosliw oder der norwegischen Hardcore-Band Wolves like us werden die beiden deutschen Chartstürmer Kraftklub und Cro die erwarteten 20 000 Besucher unterhalten.
Abseits der Musik laden die Veranstalter zum Thema Klangwelten Kinder ab vier Jahren zu kostenlosen kulturpädagogischen Führungen ein oder präsentieren im Kulturzelt auf dem Gelände verschiedene Performances aus den Bereichen Kabarett und Kunst.
Damit an den drei Festivaltagen nichts dem Zufall überlassen bleibt, sind laut Oliver Leonards rund 100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Neun von ihnen sind Hospitanten, die Einblicke für das bald stattfindende Horst-U21-Festival gewinnen sollen.
Einen nicht ganz so hoffnungsvollen Ausblick ins nächste Jahr gibt Oliver Leonards kurz vor Beginn des 4. Horst-Festivals. Angesichts der von der Gema für 2013 geplanten Tarife für Live-Musik-Veranstaltungen befürchten die Organisatoren künftig einen „hohen fünfstelligen Betrag zahlen zu müssen“.
Ob es deshalb ein Horst-Festival auch 2013 geben werde, wo es stattfinden und wie teuer der Eintritt für Besucher werden soll — diese Ungewissheit wechselt sich ab mit der Vorfreude auf ein großes Musikfestival im Zentrum Mönchengladbachs.
„Wir machen doch alles ehrenamtlich und sind keine kommerzielle Veranstaltung“, gibt der Gründer des Horst-Vereins zu bedenken. Überlegungen beim Organisationsteam „nach außen zu gehen“ oder das Festival auf einzelne Bühnen in der Gladbacher Innenstadt zu verteilen gibt es schon. Schließlich sei man, so die Horst-Veranstalter, an die Grenzen der Machbarkeit und Kapazitäten gestoßen.