David Garrett im Hockeypark: Wundergeiger als Entertainer
David Garrett begeistert mit einer musikalischen Reise durch Länder und Epochen.
Mönchengladbach. Nachmittags hatte er noch vor Barack Obama und Angela Merkel in Berlin gespielt, am Abend füllte er den Hockeypark: David Garrett, der Popstar unter den Geigenvirtuosen. Er präsentierte eine mitreißende Show, überzeugte mit seinen musikalischen Qualitäten und setzte sich selbst gekonnt in Szene.
Recht pünktlich um kurz nach acht betrat der Star in Jeans und T-Shirt die Bühne, auf der sich bereits die Musiker der Neuen Philharmonie Frankfurt und die Mitglieder seiner Band, bestehend aus Gitarrist, Bassist, Schlagzeuger und Pianist, befanden. Er begann mit dem Queen-Klassiker „We will rock you“, gleichzeitig Programm und Versprechen, und nahm den Hockeypark mit auf eine Reise durch Musikstile und Epochen einmal rund um die Welt.
Der deutsch-amerikanische Stargeiger spielt „American Blue Grass“, das Stück, das sich die Queen zum 60. Thronjubiläum gewünscht hat, mit Banjo-Begleitung. Er zeigt seine klassischen Fähigkeiten beim Scherzo aus Beethovens 9. Symphonie oder bei Mozarts „Türkischem Marsch“, dem er ein eigenes Arrangement gewidmet hat.
Aber er beweist auch, dass er Hard Rock beherrscht: Stücke der US-Band AC/DC stehen genauso auf dem Programm wie solche der Rocker von Metallica. Der prüfende Blick zum Himmel, bevor er zu „Thunderstruck“ ansetzte, war erfreulicherweise gegenstandslos: die warme Sommernacht wurde nicht durch Gewitterwolken getrübt.
Begleitet wurde Garrett neben den Musikern auch von Tänzern des Deutschen Fernsehballetts, die bei Tschaikowskis „Schwanensee“ klassisches Ballett zeigten, den argentinischen Tango ebenso darstellten wie Alexis Sorbas´ Sirtaki oder einen armenischen Säbeltanz.
Dass Garrett neben musikalischen auch über Show- und Entertainerqualitäten verfügt, zeigte sich in den Anekdoten, die er erzählte. Aber auch bei seinem Bad in der Menge, als er Geige spielend durch den Innenraum des Hockeyparks lief, um auf einer kleinen Bühne in der Mitte weiter zu machen. „Eye of the Tiger“ , das den zweiten Teil des Konzert einleitete, wurde so als Auftritt eines Boxchampions inszeniert.
Das Mönchengladbacher Publikum feierte ihn begeistert. Auf Nachfrage verriet Garrett, dass er eine persönliche Beziehung zu Mönchengladbach habe: Sein Vater sei hier aufgewachsen und immer ins Fußballstadion gegangen. Den Namen des Stadions wusste er allerdings nicht mehr. Aber das verziehen seine Fans ihm gern.