David Guetta bricht zwei Rekorde
Mehr als 17 000 Fans erlebten den französischen Star-DJ.
Freitag Hamburg, Samstag Mönchengladbach — David Guetta ist mit seiner „Listen“—Tour nach Deutschland gekommen. Das Hamburger Publikum sei sehr laut gewesen, sagt der DJ und fragt witzelnd, ob das Gladbacher Publikum das auch schaffen könne. Challenge accepted — Herausforderung angenommen. Laut Sparkassenpark wurde Mönchengladbach damit Ort von gleich zwei Rekorden: Erstens sei es mit über 17 000 Fans die größte Guetta-Show aller Zeiten in Deutschland gewesen, zweitens habe es auch die höchste Konzertbesucherzahl in der Location gegeben. Bei Seeed waren zwar auch über 17 000 Besucher im Stadion, aber bei David Guetta waren es laut Geschäftsführern Michael Hilgers eben noch ein paar mehr.
Bei seinem zweiten Konzert in der Stadt hat Guetta auch etwas gelernt: „Gladbach! Gladbach!“, rief er. Das geht leichter als das schwierige „Mönchengladbach“ davor. David Guetta steht wohl wie kein Zweiter in den letzten Jahren für massentaugliche elektronische Musik. Das Publikum scheint sieben bis 77 Jahre alt, Bikini-Outfit trifft Jodpur-Hose trifft Damenkostüm. Regenschirme müssen beim Konzert draußen bleiben, ein paar Selfie-Sticks schaffen es aber doch in die Menge. Die Hälfte sieht den Konzertbeginn nur durch die Handykamera, während der Star des Abends das DJ-Pult fünf Meter weiter oben betritt als seine Anheizer Oliver Helden und Higher Self.
Dort geht der Franzose in seiner LED-Show fast verloren: Comics, Knarren, Bauarbeiter, mal martialisch, mal ein gefühlvoller Frankenstein, so zieht das LED-Gewitter über das Publikum hinweg. Dazwischen immer wieder Konfettikanone und Nebelmaschine. Guetta selbst macht weniger Show, wirkt gut gelaunt, aber konzentrierter. Er spielt nicht die aus dem Radio bekannten Versionen, sondern gut zwei Stunden Konzert mit einem klaren Konzept: Ob White Stripes, Calvin Harris, Bastille oder Coldplay, die Hits werden angespielt, darauf folgen lange, harte Bässe. Das Klatschen der Fans vermischt sich mit metallischen Klängen, düster, fast schon erschütternd. Das funktioniert nicht immer, viele hätten sich wohl mehr Zeit zum Mitsingen gewünscht. Doch meist schafft es Guetta, sein Publikum in den Bann zu ziehen, etwa mit „Lovers on the sun“ oder „Hey Mama“ vom neuen Album. Die Fans strecken ihre Arme in der Luft, so viele, dass keine Köpfe mehr zu sehen sind. Bis oben in die letzten Reihen feiert der Sparkassenpark den DJ. „Die Mischung war gut und die Stimmung sogar bei uns im Oberrang super“, sagt Janina (26) aus Dormagen nach dem Konzert, für Freundin Nadine (27) aus Grevenbroich war es „bis jetzt das beste Konzert, das ich gesehen habe.“
Zum Abschluss kocht das Stadion noch einmal richtig: Mit „Shewolf“ und „Titanium“ (mit Sia), „Without you“ (mit Usher), „Memories“ (mit Kid Cudi) und „Sexy Chick“ (mit Akon) spielt er einige seiner größten Hits. Gegen 22.25 Uhr ist Feierabend für die durchgetanzte Menge.