Kfz-Stelle: Drei Stunden Wartezeit
Bei der Zulassungsstelle ist Geduld gefragt. Krankheit und Urlaub sind der Grund, sagt die Stadt.
Die Gemeindeprüfungsanstalt hat die städtische Zulassungs- und Führerscheinstelle nach einer Prüfung kürzlich als Musterbeispiel für andere Städte gelobt. Kaum zu glauben, werden viele finden, die in diesen Tagen versuchen, ein Auto anzumelden. Angesichts einer Wartezeit von bis zu drei Stunden bleibt ihnen nur Geduld — und eine Prise Humor.
„Ich hätte mir besser eine Decke zum Picknicken mitnehmen sollen“, sagte Michelle Beyers (22), die gestern Stunden des schönen Sommertages in den Räumen der Zulassungsstelle an der Rheinstraße verbrachte. Auch Norbert Viethen (61) fühlte sich rückblickend nicht ausreichend für seinen Warte-Marathon gerüstet: „Wir hätten besser mal etwas Verpflegung mitgenommen, so lange sitzen wir jetzt hier schon.“ Bei der Stadt weiß man um den Engpass. Schilder an allen Eingangstüren, die offenbar schon einige Tage dort hängen, weisen auf die langen Wartezeiten hin. Gleich vier Dinge kämen in diesen Tagen zusammen, sagt Pressesprecher Wolfgang Speen: Krankheit, Urlaub, der Poststreik, der die Bearbeitung der Führerscheine verlängert und das Quartalsende, das regelmäßig für Hunderte von Tageszulassungen sorgt. So eng wie jetzt war es lange nicht mehr.
Michelle Beyers (22)
Vor fünf Jahren war die Situation in der Zulassungsstelle so eskaliert, dass der Ablauf neu organisiert wurde. Seither kann man sich im Internet Termine reservieren lassen, wird an einem Informationsschalter zunächst überprüft, ob der Wartende denn auch alle nötigen Unterlagen dabei hat, und man kann über das Internet, also auch auf vielen Handys, abrufen, welche Wartenummer gerade an der Reihe ist. Das sorgt dafür, dass man nicht die gesamte Zeit vor Ort bleiben muss.
Auch verspricht Achim Haimüller, der Leiter der Abteilung, dass alle, die eine Wartenummer gezogen haben, auf jeden Fall noch bedient werden — auch wenn die Öffnungszeit längst verstrichen ist. Am Mittwoch beispielsweise wurden noch bis 14.30 Uhr Kunden bedient; eigentlich schließt die Zulassungsstelle an diesem Tag um 13 Uhr.
Das war 2010 anders gewesen. Damals hatten offenbar überforderte Mitarbeiter Kunden, die Stunden gewartet hatten, unverrichteterweise nach Hause geschickt. Nach den Änderungen hatte sich die Situation in der Kfz-Stelle entspannt.
Wer nicht zwingend am selben Tag sein Auto anmelden muss, sollte sich online einen Termin geben lassen, rät Haimüller. Allerdings braucht man am heimischen PC etliche Angaben aus dem Fahrzeugbrief. Das Online-Angebot, das man unter www.moenchengladbach.de findet, werde gut angenommen, sagt Haimüller. 12 000 Zulassungen, 27 000 Umschreibungen und 6000 Namens- oder Anschriftenänderungen werden jährlich an der Rheinstraße vorgenommen.