Nein, denn was dem Gitarristen der Bläck Fööss leicht über die Lippen geht, ist für die Schüler der Grundschule Schulstraße riesiger Spaß am rheinischen Dialekt. Und welche Gelegenheit wäre da für die Viertklässler besser, als mit drei Musikern aus Köln auf Kölsch zu singen?

"Dafür haben wir ein Jahr lang im Chor geübt", sagt der neunjährige Martin, der 27 Lied-Texte der Bläck Fööss auswendig kann. Ohne Probleme und mit viel Freude stimmt er mit Gion (10) und den anderen Kindern das erste Lied in dieser Köln-Gladbacher Singstunde an: "En d´r Kayjass".

Der erste Eindruck: Musiker und Schulkinder ergänzen sich perfekt. Sänger Karl Friedrich "Kafi" Biermann, Bassist Hartmut Priess und "Bömmel" Lückerath sind von der Kölsch-Begeisterung beeindruckt. "So gut vorbereitet wie hier erleben wir es selbst in Köln selten" sagt Günther Lückerath.

Mit viel Gestik und Mimik interpretieren die Schulkinder die Dialekt-Songs. Im Klassenraum wird so "Achterbahn" gefahren oder "Ärm en Ärm" der Refrain zum Besten gegeben.

Eins steht fest, mit der "kölsche Sproch" haben die 21 keine Schwierigkeiten. Vor allem die von Gitarrist "Bömmel" angekündigte "Stelle mit dem Wienerwald" wird noch heftiger gesungen als im Original. Organisiert hat den Besuch Konrektor Reinhold Eicker - ein Bläck-Fööss-Fan.

Wie die zehnjährige Maren übernehmen einzelne Schulkinder Solo-Strophen beim "Besuch em Zoo" oder haben wie der neunjährige Martin einen Extra-Auftritt.

Bei "Toni aan d´r Lesbud" kommt er als Eisverkäufer "Toni" in den Klassenraum und verteilt als Belohnung leckere Eiswaffeln. Doch die eigentliche Überraschung haben sich die drei Musiker und die Schulkinder für kurz nach der viel zu schnell ’rumgegangenen Unterrichtsstunde aufbewahrt: Auf dem Schulhof singen sie mit den anderen Kindern ein Geburtstagsständchen für die Lehrerin. "He deit et wih" klingt es auf Kölsch vom Schulhof. jek