Die juckende Jahreszeit
Im Sommer-ABC mit D wie Deo und Duschgel geht es um Ausschlag und andere Reaktionen auf Kosmetika. Der Gladbacher Allergikerbund hat eine neue kostenlose Broschüre für Betroffene.
Der Sommer ist die schweißtreibende Zeit, in der die beiden Ds Duschen und Deo auch zum Wohl der Sitznachbarn in Bahn und Bus oder der Kollegen am nächsten Schreibtisch wichtiger sind denn je. "Immer mehr Menschen reagieren aber allergisch auf kosmetische Produkte wie Duschgels oder Deos", sagt Sonja Lämmel, Pressesprecherin des Deutschen Allergie- und Asthmabunds mit Sitz in Gladbach.
Was Betroffene tun können, um zu verhindern, dass Pusteln, Bläschen und Juckreiz sie quälen, erklärt eine mit Hilfe des Bundesgesundheitsministeriums vorbereitete Broschüre, die ab sofort in der Beratungsstelle an der Fliethstraße 114 ausliegt. Die Expertin sprach mit der WZ darüber, warum eine solches Heft nötig ist.
WZ: Wenn es Ausschlag, Schwellungen oder andere Symptome nach Deo, Duschgel oder anderen kosmetischen Produkten gibt, wie finde ich dann ein neues, das keine Probleme macht?
Sonja Lämmel: Das ist nicht so einfach. Oft können die von so genannten Kontaktallergien Betroffenen erst einmal nicht zuordnen, was die Symptome ausgelöst hat, weil die Reaktion meist erst nach 24 bis 72 Stunden eintritt. Wenn der Grund erkannt ist und der Kontakt mit dem problematischen Stoff vermieden wird, heilt ein Ekzem in der Regel vollständig ab. Aber dann kommt der wichtigste Schritt. Denn um unproblematische Kosmetik finden zu können, muss erst einmal mit Hilfe eines Allergologen der Verursacher gefunden werden.
WZ: Was kann das sein?
Lämmel: Häufig sind das Duftstoffe, Perubalsam, Konservierungsstoffe, Lanolin, ätherische Öle oder Emulgatoren.
WZ: Und wie finden Allergiker heraus, worin die für sie problematischen Stoffe enthalten sind?
Lämmel: Das ist nicht so leicht zu erkennen. Die Inhaltsstoffe auf Produktverpackungen, nach dem englischen Begriff dafür auch INCI-Bezeichnungen genannt, heißen zum Beispiel Eugenia, das ist Nelkenöl, oder Myroxylon pereirae, das wäre der Perubalsam. Vom Allergologen erhalten Patienten mit Kontakt-Allergien aber einen Allergiepass, in dem die diagnostizierten Allergene mit allen Zusatzinformationen aufgeführt sind. Der neue Ratgeber hilft dann beim Einkauf, die Auslöser sicher zu erkennen.
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