Die vielen Gesichter der Sucht - Drogenberatung

Neues Fortbildungsangebot der Drogenberatung.

Mönchengladbach. Die Experten für Suchtprävention der Drogenberatung wollen etwas Neues wagen: Gemeinsam mit Kooperationspartnern haben sie ein ambitioniertes Fortbildungsprogramm zusammengestellt, das über neue Entwicklungen auf dem Drogenmarkt informiert wie über Online-Spielsucht oder Koma-Saufen. „Wir wollen damit alle ansprechen, die mit dem Thema Sucht konfrontiert werden können“, erklärt Sozialpädagogin Tanja Schmitz-Remberg, bei der Drogenberatung für den Bereich Suchtprävention zuständig.

Neun Seminare umfasst das neue Angebot, das gemeinsam mit der Polizei, der Suchtberatung der Diakonie, dem Schul- und Jugendamt und dem Land NRW organisiert wird. Ein Seminar findet dreimal statt: Unter dem Motto „Pep, Ecstasy, Pilze, Shit und Co“ geht es um neue Entwicklungen und rechtliche Bedingungen auf dem Drogenmarkt. Einmal gab’s die Veranstaltung bereits.

Sozialarbeiter Sascha Jost zieht eine erste Bilanz: „Das Hauptinteresse der Teilnehmer lag auf der Stoffkunde. Was ist da überhaupt neu auf dem Markt?“ Aber auch über die rechtliche Seite herrsche oft Unklarheit: Darf ein deutscher Schüler in Holland kiffen? Darf ein Lehrer einem Schüler Drogen abnehmen?

„Pädagogen brauchen Verhaltenssicherheit“, betont Tanja Schmitz-Remberg. In anderen Veranstaltungen wird es um Kinder aus Suchtfamilien gehen, um die Vorstellung des neuen NRW-Methodenkoffers zur Alkoholprävention oder um praktische Möglichkeiten, sich im Unterricht mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen.

Vor Karneval ist das Thema Alkohol bei der Drogenberatung hochaktuell. „Wir vermitteln praxisorientiert Tipps zum sicheren Trinken“, erklärt die Expertin. Mit der Forderung nach Abstinenz komme man bei den Jugendlichen nicht weit.

Einem neuen Thema wendet sich die Drogenberatung in einer Fachtagung im Herbst zu: Online-Spielesucht. Die Teilnehmer sollen lernen, „das Phänomen zu verstehen“, erklärt Sascha Jost. Die Fachwelt bewegt sich hier noch in einer Grauzone: Wo fängt die Sucht an? Wo überschneidet sich die Onlinesucht mit der Drogensucht? „Wir hören von Jugendlichen, dass sie Drogen als Aufputschmittel nehmen, damit sie tagelang durchspielen können“, erklärt Tanja Schmitz-Remberg. Das habe den Anstoß gegeben, sich dieser Thematik verstärkt zu stellen. Das neue Fortbildungsprogramm wird ab Ende Januar auf der Homepage der Drogenberatung Mönchengladbach einsehbar sein. Rie