Dornieden feiert Jubiläum: 100 Jahre Erfahrung beim Bau
Das Familienunternehmen Dornieden feiert Jubiläum. Es wird von den Enkeln des Firmengründers geleitet.
Mönchengladbach. Carl Dornieden war ein mutiger Mann. Obwohl er als Bauingenieur einen sicheren Job im Bauamt der Stadt Gladbach hatte, entschloss er sich im Alter von 42 Jahren, sich als Bauunternehmer selbstständig zu machen. Heute wissen seine Enkel, dass ihr Großvater 1913 alles richtig gemacht hat. Denn in diesem Jahr feiert die Dornieden-Gruppe ihren 100. Geburtstag.
Aus dem Tiefbauunternehmen von damals ist längst ein in ganz NRW tätiger Wohnungsbauträger geworden. Die Zeiten sind vorbei, in denen die Dornieden-Baufahrzeuge auf vielen Straßen in Gladbach unterwegs waren. Aktuell gibt es hier ein Wohnprojekt an der Adolf-Brochhaus-Straße. Ein weiteres in Odenkirchen ist noch in der Planung.
Warum Dornieden inzwischen in ganz NRW Wohnungen baut, erklärt Martin Dornieden, einer der drei Geschäftsführer: „Wir wollten weiter wachsen, und deshalb reichten der Gladbacher und der Viersener Markt irgendwann nicht mehr aus.“ Obwohl es seit dem vergangenen Jahr eine Niederlassung in Köln gibt, ist es für ihn, seinen Bruder Manfred und den dritten Geschäftsführer Peter Veiks keine Frage, dass der Stammsitz in Gladbach bleiben wird.
Carl Dornieden startete 1913 sein berufliches Abenteuer gemeinsam mit rund einem Dutzend Kanalbauern und Pflasterern. Heute beschäftigt die Dornieden-Gruppe an ihren beiden Standorten insgesamt 65 Mitarbeiter und bildet jedes Jahr bis zu sechs Nachwuchskräfte aus, die als Immobilienkaufleute oder Bauzeichner übernommen werden. Nach dem ersten Weltkrieg gestalteten die Mitarbeiter der ersten Stunde unter anderem den Gladbacher Marktplatz und verlängerten die Startbahn des alten Flugplatzes an der Aachener Straße.
Nach dem zweiten Weltkrieg war Dornieden am Wiederaufbau der Münsterkirche und am Umbau der Hindenburgstraße zur Fußgängerzone beteiligt. Nach dem Tod seines Vaters hatte der jüngste Sohn Norbert Dornieden 1949 die Firma übernommen.
In den 60er Jahren entwickelte der heutige Seniorchef Fertigteile, um Gladbacher Schulen kostengünstig zu bauen oder zu erweitern. Anfang der 70er Jahre folgte durch die Ölkrise ein Konjunkturloch, das Norbert Dornieden dazu zwang, mit seinem Unternehmen 1977 noch einmal neu anzufangen.
Die heutigen Inhaber, Michael und Martin Dornieden, führen einen der bundesweit größten mittelständischen Bauträger in der dritten Generation. In diesem Jahr soll der Umsatz rund 90 Millionen Euro erreichen. Das wären rund sieben Millionen mehr als 2012.
Weiteres Wachstum ist fest eingeplant: Im kommenden Jahr soll der Umsatz auf 120 Millionen Euro steigen. „Wir haben eine gute Perspektive. Unser Markenzeichen ist eine zielgruppengerechte Planung und Realisierung von Reihen- und Doppelhäusern“, sagt Martin Dornieden.
Gebaut werden kleinere Einheiten mit 40 Wohnungen genauso wie das derzeitige Top-Projekt, ein Park in Köln-Braunsfeld mit rund 450 Wohnungen.