ECE – die drei Buchstaben sind derzeit tabu

Großprojekt: Vergaberechtler rechnet nach EU-Ausschreibung mit ersten Angeboten im 2. Quartal 2009.

Mönchengladbach. ECE hier, ECE dort. Viele Monate bestimmten die Hamburger mit ihrer "neuen Mitte" das Geschehen in Politik und Verwaltung. Und es gab jede Menge Schlagzeilen über das Millionenprojekt auf dem Areal von Stadttheater, Hindenburgstraße, über die getunnelte Steinmetzstraße bis hin zum Finanzamt, Kleiststraße.

Seitdem bekannt ist - und das haben vor allem die Bündnis-Grünen angestrengt - dass die Stadt nicht so ohne weiteres mit der einflussreichen Projektgesellschaft ECE gemeinsame Sache machen kann, sondern das Shoppingcenter in bester Lage europaweit ausschreiben muss, ist es zumindest nach Außen hin ruhig geworden um das "Centro MG". ECE - diese Buchstaben sind derzeit bei den Offiziellen tabu.

Deshalb spricht man nur noch vom HDZ, dem geplanten Handels- und Dienstleistungszentrum, quasi an gleicher Stelle.

Im Hauptausschuss hat der Vergaberechtler Arnold Boesen (Bonn), ein Rechtsanwalt, über das komplex- schwierige Ausschreibungsverfahren berichtet. Das sei deutschlandweites Neuland. Boesen rechnet damit, dass im 2. Quartal 2009 erste Angebote von Investoren vorliegen. Er dringt auf einen Wettbewerb "mit vorher festgelegter Teilnehmerzahl".

Bis September 2008 könne der Stadtrat die Eckpunkte für die Ausschreibung formuliert haben. Er, der Stadtrat, bleibe Herr des gesamten Verfahrens. Die ganze Arbeit sollen Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG und die Stadtplaner erledigen - bis hin zur Vorauswahl möglicher Projektentwickler.

Neben ECE zeigen sich andere Firmen interessiert am "Centro MG". Sollte ECE den Zuschlag nicht erhalten - davon gehen Insider aber nicht aus - wollen die Hanseaten bereits für das ursprüngliche Shoppingprojekt gekaufte Grundstücke (u.a. Finanzamt Kleiststraße) zurückgeben, sagt Boesen, dessen Honorar die EWMG bezahlt. Anwälte wie Boesen und aus dem Gladbacher Büro Backes&Partner werden das gesamte Verfahren begleiten.