Eicken: Nach Vergewaltigung ist Taxifahrer wieder frei
Bei dem Opfer handelt es sich nicht um eine Ex-Freundin des Beschuldigten, sagt die Staatsanwaltschaft.
Mönchengladbach. Gegen Zahlung einer Kaution wieder frei ist der 45-jährige Taxifahrer, dem vorgeworfen wird, im September vergangenen Jahres eine damals 19-Jährige in deren Wohnung an der Ludwig-Weber-Straße vergewaltigt zu haben.
Angaben aus Kreisen der Ermittler, bei dem Opfer handele es sich um eine Ex-Freundin des Kurierdienst-Unternehmers, bestätigte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff gegenüber der WZ nicht. Der beschuldigte R. wurde mittlerweile aus der Gladbacher Taxigenossenschaft ausgeschlossen.
Die junge Frau hatte ihren mutmaßlichen Peiniger auch nicht wiedererkannt, als sie in der Taxizentrale sämtliche dort gespeicherten Lichtbilder aktiver Taxifahrer durchsah.
Weil die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht weiterkam, ließ sie im Juni (die WZ berichtete) rund 450 Männer im Alter von 30 bis 65 Jahren zum Massen-DNA-Test antreten. Alle besitzen einen so genannten Personenbeförderungsschein. Die Auswertung einer einzigen Speichelprobe kostet etwa 150 Euro.
Sollte der Eickener Taxiunternehmer, gegen den Anklage wegen Vergewaltigung erhoben wurde, verurteilt werden, müsse er die Kosten des in Mönchengladbach bislang größten Gentests nicht bezahlen. Laut Polizei gehörten diese Ausgaben zum Ermittlungsverfahren und würden nicht wie etwa Verfahrenskosten vor Gericht weitergegeben.
Bereits wenige Wochen nach Abgabe der Proben fasste die Polizei den Sextäter. Seitdem saß er in Untersuchungshaft. R. war der zehnte in der Reihe der insgesamt 450 Personen, die ihren Speichel ließen. ba.-