Ein Abend unter Freunden im „Gasthaus Lichter“
Der Fernsehkoch begeistert beim „Heimspiel“ in Wickrath seine Zuschauer und Familie.
Mönchengladbach. Nein, ein scharfzüngiger Kabarettist sei er nicht. „Das kann beispielsweise Dieter Hildebrandt viel besser als ich“, findet Horst Lichter, der am Samstagabend mit seiner Show „Jetzt kocht er auch noch. . .“ im „Roten Krokodil“ in Wickrath aufgetreten ist. Ein Comedian, der einen Gag nach dem anderen raushaut? „Auch das bin ich nicht. Da kann ich mit einem Atze Schröder in keinster Weise mithalten“, so der 51-Jährige weiter. Und ein Spitzenkoch? „Da trennen mich und meinen Johann Welten. Ich bin einfach Horst. Und mich bekommt ihr heute zu sehen.“
Horst Lichter möchte, dass sich seine Gäste in der fast ausverkauften Halle wie in einem Gasthaus fühlen, mal herzhaft lachen, mal über den Sinn des Lebens nachdenken, den Abend genießen. Und das schafft der gebürtige Rommerskirchener — auch wenn (oder gerade weil?) manch ein Gag tief aus der Mottenkiste hervorgekramt wird und am Ende kein Sternemenü auf dem Tisch steht.
Dass es auch für Lichter, der in diesem Jahr 280 Nächte in Hotels verbringt, ein besonderer Abend ist, zeigt sich spätestens, als er einen kurzen Brief seiner Tochter, die im Publikum sitzt, vorliest und seine Mutter auf die Bühne bittet. Dann nämlich hat Lichter, der sonst um keinen Spruch verlegen ist, einen Kloß im Hals — und am Ende kullern bei dem „Abend unter Freunden“ sogar ein paar Tränchen. „Das ist das Leben“, sagt Lichter. pn