Ein kleiner Stich, der wichtig ist
Eine große Info-Aktion 2007 hat in Gladbach gewirkt. Damit es bei niedrigen Erkrankungs-Zahlen bleibt, ist das Impf-Mobil vor Ort.
Mönchengladbach. Was 2006 in Mönchengladbach geschah, hätte vermieden werden können: In der Stadt breiteten sich die Masern aus. 178 Menschen erkrankten. Das Gesundheitsamt antwortete mit einer Kampagne, kontrollierte in den Schulen die Impfausweise, machte auf Lücken aufmerksam und hatte Erfolg.
2007 wurde in Mönchengladbach nur noch ein Masern-Fall gemeldet. "Die jüngeren Kinder sind eigentlich fast alle geimpft", erklärt Wolfgang Ditz vom Städtischen Gesundheitsamt. "Die Impflücken treten bei älteren Schülern auf. Wir raten allen Eltern, die Impfausweise zu kontrollieren und die Impfungen durchführen zu lassen."
Auch Kinderärztin Dr. Renate Harnacke bestätigt, dass die ersten Impfungen von den Kinderärzten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen erfolgen. "Aber dann gab es immer die große Lücke bei den Vorsorgeuntersuchungen, die jetzt gerade erst durch die neu eingeführten Untersuchungen für die Acht- bis Zehnjährigen geschlossen wird", erklärt die Kinderärztin.
"Häufig wurde die zweite Impfung von den Eltern vergessen." Diese Impfungen können und sollten nachgeholt werden.
Für Erwachsene empfehlen die Experten alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie und Tetanus. Ältere Menschen ab 60 und solche, die beruflich viel mit Menschen zu tun haben, sollten sich gegen Grippe und Pneumokokken impfen lassen.
Wer wissen möchte, ob sein Impfschutz noch ausreicht und ob weitere Impfungen nötig sind, kann sich am Freitag zwischen 10 und 17 Uhr im Impfmobil am Alten Markt beraten lassen.
Geimpft wird dort nicht. "Wir verweisen an unsere niedergelassenen Kollegen oder machen Termine aus", erklärt Wolfgang Ditz. Das Impfmobil vom NRW-Gesundheitsministerium macht derzeit in zehn Städten Station.