„Eli“ belegt Platz eins bei den Geburtskliniken in NRW

2373 Babys wurden im Jahr 2015 im Elisabeth-Krankenhaus geboren.

Foto: Isabella Raupold

Allein im Monat September wurden in der Mutter-Kind-Klinik des Rheydter Elisabeth-Krankenhauses 250 Kinder geboren. „In manchen Nächten kommen zehn Babys zur Welt“, sagt Hebamme Melanie Liedmann. Das lässt nur einen Schluss zu: Werdende Mütter lieben das „Eli“. Das zeigen auch die Geburtenzahlen eindeutig. Nicht nur im September gab es einen Spitzenwert, im ganzen Jahr 2015 belegen die Städtischen Kliniken Platz Eins unter den Geburtskliniken des Landes Nordrhein-Westfalen. Und das zum zweiten Mal in Folge.

Ja, das mache stolz, sagt Horst Imdahl, der Geschäftsführer. Schließlich habe man, als das neue Gebäude für die Geburtsklinik errichtet wurde und immerhin 20 Millionen Euro in hochmoderne und ansprechende Ausstattung und Räumlichkeiten investiert hat, nur gehofft, die 2000er Marke bei den Geburten zu erreichen. Aber bereits im ersten Jahr kamen mehr als 2200 Babys im Eli zur Welt, in diesem Jahr nochmals 117 mehr. Vor der Errichtung des Neubaus waren es nur 1669 Geburten gewesen.

Chefarzt Dr. Harald Lehnen versucht, die Gründe für den Zulauf seiner Klinik zu benennen. Eine persönliche Atmosphäre, viele Angebote in der Elternschule rund um die Schwangerschaft, eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Hebammen, die benachbarte Kinderklinik, aber auch das Wissen, dass die Ärzte nach Kräften Kaiserschnitte vermeiden. „Es wird nicht sofort geschnitten, sondern auch beispielsweise bei einer Becken-Endlage wenn möglich eine normale Entbindung angestrebt“, sagt Lehnen. Man habe eine sehr niedrige Kaiserschnittrate. Und das, obwohl viele Mehrlingsgeburten zu verzeichnen sind. Unter den Neugeborenen des Jahres 2015 waren 84 Zwillings- und zwei Drillingsgeburten.

Etwa die Hälfte der Patientinnen kommt unter anderem, weil sich Wand an Wand mit der Geburtsklinik die Kinderklinik befindet. Diese Konstellation macht das Eli zum Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe. Sobald Probleme erkennbar sind, wird ein kinderärztliches Team der benachbarten Klinik hinzugezogen. Dort steht ein eigenes Team speziell für die Neonatologie, die Versorgung von Früh- und erkrankten Neugeborenen, zur Verfügung. Besonders geschulte Schwestern kümmern sich um die Kommunikation mit den Eltern. „Früher hat man sehr auf Technik gesetzt, heute wissen wir, wie wichtig es auch ist, die Mutter-Kind-Beziehung schnell aufzubauen“, erklärt Professor Dr. Wolfgang Kölfen, Chefarzt der Kinderklinik. 650 Früh- und Neugeborenen werden jährlich in der Kinderklinik behandelt.

Weil sie viele Entbindungen betreuen, können die Mediziner des Elisabeth-Krankenhauses einen sehr erfreulichen Trend erkennen: Nicht nur die Zahl der Geburten steigt, auch die Familien werden wieder größer. „Während in den Neunzigerjahren die Frauen oft nur ein Kind hatten, gibt es jetzt wieder viele, die ein drittes oder viertes Kind bekommen“, stellt Chefarzt Harald Lehnen fest.