Eltern der kleinen Aische sind nicht allein

Bunter Kreis: Am Elisabeth-Krankenhaus hilft Anne Eickholt-Schippers unbürokratisch.

Mönchengladbach. Aische (Name geändert) kommt viel zu früh auf die Welt, wiegt nur knapp über 500 Gramm. Das winzige Mädchen leidet an Hirnblutung, es sieht sehr schlecht aus. Dank wochenlanger Intensivbetreuung im Krankenhaus überlebt Aische die schwere erste Zeit. Doch sie ist in der körperlichen und geistigen Entwicklung stark gehemmt, eine lebenslange Beeinträchtigung ist wahrscheinlich. Die Eltern sind verzweifelt - ein Fall für Anne Eickholt-Schippers.

"Die Station meldet mir, dass es Eltern gibt, die vielleicht Unterstützung brauchen", erklärt die 50-Jährige. Ich nehme dann noch auf der Station Kontakt mit ihnen auf und frage, ob sie die freiwillige Hilfe annehmen."

Seit einem Jahr arbeitet die gelernte Physiotherapeutin und Pädagogin als so genannte Case-Managerin am Elisabeth-Krankenhaus. Neben ihrer Hauptarbeit an der Klinik kümmert sich die Aachenerin im Auftrag des Vereins Bunter Kreis fünf Stunden die Woche um Familien mit schwerkranken Kindern, die meisten mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Verhältnissen.

"Wenn das Kind stabil genug ist und nach Hause kann, kommt für die Eltern der Schock: Sie sind alleine", schildert Prof. Dr. Wolfgang Kölfen von der Klinik für Kinder und Jugendliche ein häufiges Gefühl nach dem Krankenhausaufenthalt, ohne "den Zugriff auf medizinische Hilfe".

Für diese schwierige Zeit des Übergangs gibt es Anne Eickholt-Schippers. Sie kommt zu den Familien nach Hause, stellt einen Hilfeplan auf und kümmert sich um eine Vielzahl von Dingen: von Sprachkursen für die Eltern, über Betreuungsgruppen für die Kinder bis zum Busfahrplan für Fahrten zu Ärzten.

Am wichtigsten aber sei das Zuhören, sagt die geschulte Fachkraft. Es mache einen großen Teil ihrer kostenlos angebotenen Arbeit aus. Der Verein hofft, dass es dafür bald eine Regelfinanzierung aller Krankenkassen gibt.