„Event-Hangar“: Speisen im „Junkers“

Einen „Event-Hangar“ mit altem Flieger und Restaurant soll es am Flughafen geben — kein Museum mit der Maschine.

Mönchengladbach. Ein „Hugo Junkers-Museum“ mit einer von dem gebürtigen Rheydter entwickelten berühmten Ju 52 in der Hauptrolle wird es auf dem Gladbacher Airport nicht geben. Stattdessen wird ein mehr als 1800 Quadratmeter großer „Event-Hangar“ mit der Ju 52 und anderen Junkers-Fliegern errichtet. Bis Ende 2013. Dazu ein Restaurant mit Tagungs- und Feier-Möglichkeiten für 400 Personen und mehr.

Erstmals haben Stadtspitze und Projektentwickler der Stadtwirtschaftsförderung beziehungsweise Stadtentwicklungsgesellschaft (EWMG) klare Informationen zu dem Projekt gegeben, das über 4,5 Millionen Euro kosten soll und mit 3,4 Millionen Euro von EU/Land bezuschusst werde. Die Zeit drängt: Bis Ende Juli müssen in Düsseldorf die Zuschussanträge vorliegen.

Bislang war immer davon die Rede, im Mittelpunkt des Junkers-Zentrums stünde neben dem Großflieger ein Museum plus Ausstellungen, das das Wirken des genialen Erfinders dokumentiere und bewahre. Anfangs sollte alles in Rheydt verwirklicht werden. Doch davon redet Uli Schückhaus (EWMG), für das Vorhaben verantwortlich, nun nicht mehr. Würde ein Museum entstehen, gäbe es den Millionen-Zuschuss nicht, sagt er. Das Geld stammt vielmehr aus dem Topf „Tourismusförderung“ — und hier wolle man vor allem Business-Gäste anlocken.

Nach zweistündiger, turbulenter Diskussion und zwei Sitzungsunterbrechungen kam es zu einem Beschluss, teilweise drohte dem Vorhaben der Absturz. Die Ratssitzung begann mit halbstündiger Verspätung — weil die Ampel hinter verschlossener Tür um einen Kompromiss in Sachen Junkers rang und mehr Zeit brauchte. Zwischendurch verließ die FWG den Saal. Was sich Ampel und OB Norbert Bude (SPD) hier leisteten, sei eine Unverschämtheit, sagte Ratsherr Erich Oberem sehr laut. Später entschuldigte sich Bude indirekt: Es habe „internen Beratungsbedarf“ gegeben. Hans-Peter Schlegelmilch (CDU) wertet den Vorgang so: „Die Ampel ist in keinem guten Zustand.“ Darüber konnte SPD-Sprecher Lothar Beine nur lachen.