Explosion: Mann wegen Mordes verurteilt
Der 24-Jährige hatte den Gashahn aufgedreht. Ein Familienvater starb.
Mönchengladbach. Der 24-jährige Mann, der 2008 in einem Wohnhaus in Hermges eine Gasexplosion verursachte, ist gestern zum dritten Mal wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei der Explosion war ein 45-jähriger Familienvater gestorben, 15 Menschen wurden verletzt, das Haus wurde komplett zerstört. Der Sachschaden: 1,3 Millionen Euro.
Zweimal hatte der Bundesgerichtshof die Urteile des Landgerichts Mönchengladbach aufgehoben und den Fall nach Düsseldorf verwiesen. Jetzt entschied das Düsseldorfer Landgericht: Sascha H. hat den Tod des 45-jährigen Hausbewohners bewusst in Kauf genommen. Er habe sich und seine Ex-Freundin töten wollen, weil sie ihn nach zwei Jahren Beziehung verlassen wollte. Am Abend vor der Tat habe Sascha H. ihr gedroht: „Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben!“
Zunächst hatte sich Sascha H. selbst töten wollen. „Er drehte die Gasleitung auf, legte sich auf sein Bett und wartete auf den Todeseintritt“, sagte der Vorsitzende Richter. Doch als nichts passierte, stand er wieder auf. Wenig später traf die Ex-Freundin ein, um wie vorher per SMS angekündigt, ihre Sachen abzuholen. Das Gericht ist überzeugt, dass die junge Frau das ausgeströmte Gas nicht wahrnahm.
„Der Angeklagte sah, wie sie sich eine Zigarette anzündete. Spätestens in diesem Moment entschied er, sich und die junge Frau zu töten“, heißt es in der Urteilsbegründung.
„Ich werde wieder Revision einlegen“, kündigte sein Verteidiger Michael Rost an. Für ihn war die Explosion ein außer Kontrolle geratener Selbstmordversuch. Das juristische Tauziehen geht weiter.