Fanprojekt lässt das Wasser wieder sprudeln

Die Borussen-Anhäger haben ein Herz für Eicken. Dank ihrer Spenden läuft der Rosenbrunnen wieder.

Mönchengladbach. „Wasser marsch“, Arne Vickus gibt den Startschuss per Handy und ist zufrieden: „Es funktioniert bestens.“ Ein Anruf des Mitarbeiters vom Amt für Brunnenunterhaltung bei der Schaltzentrale in der Eickener Mehrzweckhalle reicht — und aus dem Rosenbrunnen sprudeln wieder Fontänen.

Sie strömen aus dem einem Rosenstrauch nachempfundenen Metallkunstwerk in der Mitte des Brunnens, quellen aus einzelnen Rosenblättern am Boden und füllen bald das runde Becken mit Wasser: „Im letzten Sommer lag der Brunnen still“, sagt Arne Vickus. Erst in diesem Frühjahr wurden die notwendigen Reparaturen erledigt, so dass das Eickener Wahrzeichen wieder sprudeln kann. Möglich machte dies die Unterstützung des Fanprojekts Mönchengladbach: „Wir sind nach der Borussia der zweitgrößte Verein in dieser Stadt und wollten daher etwas für Mönchengladbach tun“, sagt der Vorsitzende Matthias Neumann.

Also entschieden sich die Mitglieder, die Patenschaft für einen Brunnen zu übernehmen — und der sollte selbstverständlich in Eicken beheimatet sein: „Auch nach dem Umzug in den Borussenpark haben wir zu diesem Stadtteil eine große Verbundenheit“, so der Fanprojekt-Chef.

Als das Stadion der Fohlen noch der Bökelberg war, stand der Fanladen am Eickener Marktplatz und der Rosenbrunnen war die Anlaufstelle für die Borussen-Fans. „Hier haben wir uns vor Spielen getroffen und bei heißem Wetter die Füße im Wasser gekühlt“, erinnert sich Neumann.

6000 Euro bezahlt der Verein, damit der Brunnen auf dem Marktplatz in den nächsten zwei Jahren weiter Wasser spukt. Das Spendengeld stammt von den Fanprojekt-Mitgliedern und aus dem Verkauf von Fanartikeln. „Wenn die Finanzierung für uns klappt, könnte es auch länger sein“, sagt der Borussen-Fan.

So lange weist eine Metallplatte am Brunnenrand auf die Spender hin. Mit dem Geld kann die Stadt den Brunnen regelmäßig reinigen, zum Sprudeln bringen und bei Bedarf das Wasser erneuern lassen. In der Stadtkasse fehlt dafür das Geld. Gesucht werden daher noch zehn weitere Einzelpersonen und Gruppen, die bereit sind, Patenschaften zu übernehmen.

Der Rosenbrunnen ist nach dem Regenbaumbrunnen in Odenkirchen und der Wasserrinne vor dem Vitusbad der dritte Brunnen, der Unterstützer gefunden hat. Zehn sind noch zu vergeben. Der Stadtrat hatte beschlossen, nur die insgesamt zehn Brunnen weiterzubetreiben, die an wichtigen Orten der Stadt liegen. So sprudelt das Wasser noch am Bismarckplatz, auf dem Alten Markt, in der Rheydter Fußgängerzone und im Abteigarten.