FDP-Chef: Eine Unverschämtheit

Stadtfirma: Anno Jansen-Winkeln reagiert auf Kritik des EWMG-Chefs Nieland. Zwischen beiden herrscht inzwischen eisiges Schweigen.

Mönchengladbach. Manfred Nieland, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG und mittlerweile in Urlaub, hat das Verhalten des EWMG-Aufsichtsratschefs Anno Jansen-Winkeln (FDP) mehr oder minder scharf kritisiert.

Jansen-Winkeln habe im Zusammenhang mit der Abmahnung des neuen EWMG-Betriebsratsvorsitzenden Hans Kremer "einseitig Stellung bezogen". Und dies habe "unnötigerweise zur Verschärfung der sich darstellenden Situation beigetragen", meint Nieland in einer Stellungnahme zum WZ-Bericht "Abmahnung: Eklat bei Stadtfirma" vom 2. Juli.

Jansen-Winkeln nennt die Darstellung Nielands, er habe einseitig zu Gunsten des Betriebsratschefs Stellung bezogen, gegenüber der WZ "eine Unverschämtheit". Bevor er die Vorgänge bei der EWMG öffentlich anprangerte, habe er mit Nieland länger gesprochen. Offenbar ohne ein für alle Seiten befriedigendes Ergebnis.

Nieland hatte seinen Mitarbeiter Kremer abgemahnt, weil der - vorschriftsmäßig - sein Büro verriegelte. Um so Wahlunterlagen für die Betriebsratswahl verschlusssicher aufzubewahren. Für Nieland ein Affront. Die Geschäftsführung müsse jederzeit zu allen Büros Zugang haben, meint er.

Mitarbeiter Kremer habe "gegen die konkrete Anweisung der Geschäftsleitung, das Büro nicht zu verschließen, verstoßen". Trotz des gestörten Verhältnisses zwischen Arbeitnehmervertretung und Geschäftsleitung betont Nieland: "Ich habe nichts gegen Betriebsräte, und ich unterstütze sie."

Interessant: Bevor der EWMG-Chef, der Ende des Jahres in Pension gehen soll, die Abmahnung formulierte, ließ er sich von einem Juristen eingehend beraten. Über diese Kosten macht er keine Angaben.