Feuerwehr ortet mit neuem System Handy-Anrufer
Kostenlose Technik wurde der Leitstelle vor wenigen Tagen zur Verfügung gestellt.
Mönchengladbach. Die Rettungsleitstelle der Feuerwehr in Mönchengladbach: Im Minutentakt gehen die Notrufe ein. Gerade hat ein auswärtiger Anrufer, im Rückspiegel einen Unfall beobachtet und über sein Handy den Notruf 112 alarmiert. Nur weiß er nicht genau, wo er ist. "Sie rufen über ein Handy an. Wir hätten die Möglichkeit, sie zu orten. Sind Sie damit einverstanden?", fragt Andreas Schiller, der gerade die Einsätze in der Leitstelle koordiniert. Sekunden später hat Schiller einen Kartenausschnitt mit der Position des Anrufers auf dem Bildschirm. Seit Beginn der Woche nutzt die Gladbacher Feuerwehr das von der Björn-Steiger-Stifung kostenlos zur Verfügung gestellte System.
Wie das funktioniert, erklärt Feuerwehr-Chef Jörg Lampe: "In der Leitstelle wird uns immer die Nummer des Anrufers angezeigt. Wenn wir diese Nummer in das Björn-Steiger-System eingeben, wird gesucht, bei welchem Funkmast das Handy eingebucht ist. Damit können wir den Aufenthaltsort eingrenzen." Die Handy-Ortung gelingt im Notfall schnell, wenn das Ortungssystem bereits weiß, in welchem der vier deutschen Mobilfunk-Netze es suchen muss. "Deshalb sollten sich alle Handynutzer kostenlos bei der Stiftung registrieren" rät Schillings. "Bei nicht registrierten Handys müssen wir in allen Mobilfunknetzen suchen. Das dauert bis zu zwei Minuten", so Schillings. Dass per Handy nahezu jeder Mensch in Deutschland auf wenige Meter genau lokalisierbar ist, beunruhigt viele.