Fleischhändler wegen Steuerhinterziehung vor Gericht
Die beiden Brüder sollen 2,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Sie bitten um eine milde Strafe.
Mönchengladbach. Still blicken die angeklagten Brüder auf den Tisch vor sich, während die Anklageschrift gegen sie verlesen wird. Ab und zu blicken sie auf, stellen Fragen an ihre Verteidiger und zeigen sich zurückhaltend und verunsichert.
Auf diese Weise sollen sie über mehrere Jahre falsche Erklärungen zu Körperschafts-, Umsatz- sowie Gewerbesteuer abgegeben haben. Daher wurde ihr Betrieb zu niedrig besteuert. Nachdem das Finanzamt eine Nachzahlung der Steuern einforderte, meldete das Unternehmen mit noch 25 Beschäftigten Insolvenz an. Die Brüder sind seitdem arbeitslos.
Bereits im Juli 2006 ist das Verfahren gegen die Gladbacher vorläufig eingestellt worden, damals hatte man sich auf ein Bußgeld von jeweils 100 000 Euro geeinigt. Doch die Zahlungsfrist verstrich - ohne Geldeingang. Am 21. September richtete sich schließlich der ältere Angeklagte persönlich an den Richter und erklärte in einem Brief, dass man das geforderte Geld nicht zahlen könne. Die Banken hätten einen entsprechenden Kredit verweigert.
Staatsanwaltschaft und Richter planen jetzt eine Höchststrafenregelung mit den Brüdern zu vereinbaren. Diese könnte eine Zahlung von jeweils 20 000 Euro und eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung umfassen. Bei einem nächsten Verhandlungstermin im April wollen sich die Angeklagten umfassend äußern.