Finanz-Gerangel um das Theater

Die Liberalen lehnen die fünfjährige Zuschuss-Garantie ab, die von der Theater GmbH gefordert wird.

Mönchengladbach. Die Ampel mit SPD, FDP, Bündnis-Grünen ist auf mehreren kostspieligen Baustellen unterwegs. Eine heißt Gemeinschaftstheater Gladbach-Krefeld. Hier sind ab September 2015 weitere Gelder der zwei kommunalen Gesellschafter nötig, damit die Bretter, die die Welt bedeuten, nicht einstürzen.

Während die gemeinnützige Theater GmbH auf eine fünfjährige Zuschuss-Garantie pocht, hat FDP-Sprecher Anno Jansen-Winkeln gegenüber der WZ klar gemacht, dass es diese Bindung für fünf Jahre aus seiner Sicht nicht geben könne. Wobei der Liberale das noch nicht mit den Ampel-Partnern abgesprochen hat.

Derzeit treten die Theaterleute mit gedeckeltem Finanzbudget auf. Der Jahresetat von rund 29,4 Millionen Euro wird zum Großteil über „Spenden“ der beiden Städte finanziert. Jede überweist rund zwölf Millionen Euro.

Damit ist vereinbarungsgemäß zum Ende der Spielzeit 2014/2015 Schluss. Intendant Michael Grosse — er ist auch Theater-Geschäftsführer — war bereits auf Tour und hat in Fraktionen klar gemacht, dass es ohne mehr Geld nicht gehe. Seine Vorstellung ist, dass die Städte ab 2015 bis 2020 jährlich je eine Million Euro zusätzlich überweisen.

„Dieses Geld haben wir nicht“, sagt SPD-Fraktionschef Lothar Beine. Würde man den Theater-Wünschen entgegen kommen, müsste an anderer Stelle gespart werden. Wo, das sagt Beine noch nicht.

Der SPD-Politiker erklärte, dass das Theater seinen Informationen zufolge für 2015 (neue Spielzeit ab September) aus Gladbach rund 170 000 Euro extra benötige. Für 2016 folgende seien es dann gut 600 000 Euro. Laut Beine will die SPD diese Summen zahlen. Grosse wiederum unterstrich, dass der Bedarf bei 998 000 Euro ab der Spielzeit 2015/2016 (August bis August) liege.

Die FDP macht eine Unterschrift unter den Scheck von „weiteren Informationen und Zahlen“ abhängig. Auf keinen Fall wolle man eine fünfjährige, festgeschriebene Zuschusshöhe, sagt Jansen-Winkeln.

Die Bündnis-Grünen sehen ebenfalls „Handlungsbedarf“, ehe man mehr Geld fürs Theater gibt. So seien die Vermarktung und die Öffentlichkeitsarbeit des Gemeinschaftstheaters „nicht optimal“, wie ein Grünen-Sprecher betont.

Bei der CDU hält man sich bedeckt. Es sei nicht Aufgabe der Opposition, die Theater-Finanzierung dauerhaft zu sichern. Grundsätzlich sehe man aber die Notwendigkeit, die Zuschüsse an die Gesellschaft zu erhöhen, erklärte Fraktionsgeschäftsführer Hans-Wilhelm Reiners.

Die knappe Million jährlich zahlen will auf jeden Fall SPD-Ratsherr und Theaterfreund Uli Elsen: „Wenn wir nicht mehr geben, ist der Laden auf Dauer platt“, sagt er.