Fünfjähriger stirbt bei Unfall mit Lkw
Der kleine Eickener war mit seiner Schwester, Tante und Cousine auf der Engelblecker Straße unterwegs, als er von einem Post-Transporter überrollt wurde.
Mönchengladbach. Um 16.35 Uhr nähert sich der Wagen eines Beerdigungsinstituts der Unfallstelle an der Ecke Engelblecker/ Borsigstraße in Neuwerk. Ein Polizist informiert den Fahrer, der Rest ist traurige Routine.
Schreckliche Szenen haben sich am Dienstagnachmittag in Neuwerk abgespielt — nachdem ein fünfjähriger Junge von einem Post-Transporter überrollt worden war. „Der Kleine war mit dem Fahrrad unterwegs, er hatte keine Chance mehr“, sagt resigniert ein Notarzt. Er eilt zu einer jungen Frau, die sich am Straßenrand niedergehockt hat.
Sie weint. Eine ältere Anwohnerin reicht ihr ein Glas Wasser, hält die Hand schützend über sie. Auch sie ringt mit den Tränen. Bei der jungen Frau soll es sich um eine Zeugin handeln.
Beim Abbiegen soll der Fahrer die Radler nicht gesehen haben. Andere Zeugen schildern, was sie sahen: eine vierköpfige Gruppe, die gegen 15.30 Uhr die Engelblecker Straße entlang radelte.
Der fünfjährige Eickener, seine 14 Jahre alte Schwester, die Tante (34) der beiden und deren Tochter (10). Der Junge fuhr mit seinem Kinderrad auf dem Gehweg. Die Schwester des Jungen habe an der Einmündung zur Borsigstraße angehalten und noch gerufen „Pass auf, da kommt ein Lkw“, berichtet ein Mann und reibt sich den Schweiß von der Stirn.
Der Lkw-Fahrer (43) sei nach rechts in die Borsigstraße abgebogen und habe die Gruppe wohl nicht bemerkt. Sein Zwölf-Tonner erfasste das Kind, das gerade die Seitenstraße überquerte. Der Junge war sofort tot.
Selbst erfahrene Polizeibeamte, die zum Einsatzort gerufen wurden, wandten immer wieder den Blick ab. Eine Nachbarin sagt: „Die zwei Kinder und die Frau haben geschrieen, es war schrecklich.“ Die Familie wird von Rettungssanitätern und Seelsorgern betreut. Dann kommt die alarmierte Mutter des kleinen Toten hinzu. „Sie ist völlig verzweifelt“, sagt ein Feuerwehrmann.
Die beiden Kinder, die Tante und die Mutter werden in ein Krankenhaus gebracht, ebenso wie der Lkw-Fahrer aus Duisburg. Er soll, heißt es, einen Schock erlitten haben. Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab und ermittelte mit zahlreichen Beamten und einem Gutachter vor Ort. Sie bittet um Hinweise: Tel. MG 290.