Fußball: Derby mit Sicherheitsrisiko
Für die Begegnung gegen Köln kündigt die Polizei konsequente Maßnahmen an.
Mönchengladbach. Mehrere Hundertschaften der Polizei, Hubschrauber, Spürhunde — das Derby der Borussen am Sonntag, 15.30 Uhr, gegen den Erzrivalen 1. FC Köln ist nicht nur aus sportlicher Sicht ein Großkampftag. Der VfL rechnet mit einem ausverkauften Borussia-Park (54 057 Plätze), mindestens 8000 Kölner Fans werden erwartet.
Vom DFB ist die Bundesliga-Partie mit erhöhtem Sicherheitsrisiko eingestuft worden. Es gilt ein Glasflaschen- und Dosenverbot, intensive Personenkontrollen sind angekündigt, im Stadion wird kein Alkohol ausgeschenkt.
„Das ist ein besonderes Spiel, der Derby-Charakter wird unverkennbar sein. Unser Ziel wird es sein, für die Sicherheit der friedlichen Fans und Besucher zu sorgen“, sagt Reinhard Lenzen-Fehrenbacher, Einsatzleiter der Polizei. Er gehe davon aus, dass es den Einsatzkräften gelingen wird, „mit konsequenten Maßnahmen“ die friedlichen Fans von den gewaltbereiten zu trennen.
So dürfen 103 Kölner Chaoten gar nicht erst anreisen, 42 Krawallmachern aus Gladbach wird der Zutritt zu bestimmten Zonen verboten. Gewaltexzesse wie bei den Derbys in den Jahren zuvor sollen mit aller Macht verhindert werden.
Seit FC-Fans einer Gladbacher Ultragruppierung die Fahne gestohlen und diese im April 2008 während des Derbys in Köln zerrissen haben, kommt es beim Aufeinandertreffen beider Klubs immer wieder zu heftigen Fan-Ausschreitungen.
In diesem Zusammenhang ist es nach Polizeiangaben von Vorteil, dass das Derby diesmal an einem Sonntag stattfindet. „Erfahrungsgemäß sind bei Sonntags-Spielen die alkoholbedingten Gewalttaten und Auseinandersetzungen um einiges geringer“, so ein Sprecher.
Zusätzlich gewinnt das 78. Derby an Brisanz, da Liga-Schlusslicht Borussia sechs Spieltage vor Saisonschluss gewinnen muss, um weiterhin auf eine Last-Minute-Rettung hoffen zu können. Die Kölner hingegen würden den alten Rivalen nur allzu gerne weiter Richtung zweite Liga schubsen.
Die Polizei rät allen Besuchern des Spiels, so früh wie möglich anzureisen und dabei auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Von den Bahnhöfen Rheydt und Mönchengladbach sei der Borussia-Park „ganz entspannt“ per Shuttle-Service zu erreichen.
Wer von außerhalb die Parkplätze rund um die Gladbacher Arena per Pkw und Navigationsgerät ansteuert, sollte sich nicht zur Ausfahrt Holt leiten lassen, sondern die Ausfahrt Nordpark nehmen.