Fußball-WM der Frauen: „Fußball-Zukunft ist weiblich“
Rainer Bonhof, Rudi Völler und Theo Zwanziger setzten sich mit der Frauen-WM auseinander.
Mönchengladbach. Das Campusgespräch zur Frauen-Fußball-WM war ein gelungener Auftakt für dieses Sportereignis, bei dem Mönchengladbach Austragungsort für drei Spiele ist. Immerhin waren Rainer Bonhof, Vizepräsident der Borussia, und Rudi Völler, Sportdirektor von Bayer Leverkusen zusammen mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und der Weltmeisterin Fatmire „Lira“ Bajramaj Gäste auf dem Podium. Moderiert von der WM-Städte-Botschafterin Dunja Hayali ging es um Fragen zur Zukunft des Frauen-Fußballs, den Integrationsfaktor und das Vereinsleben.
Gleich zu Beginn konfrontierte Hayali das Publikum mit der Behauptung, dass die Zukunft des Fußballs weiblich sei. Nur Zwanziger widersprach und reklamierte die Zukunft des Fußballs für beide Geschlechter. Sowohl Bonhof als auch Völler freuten sich jedenfalls über den Zulauf weiblicher Fans beim Männerfußball, der mit der Fußball-WM 2006 in Deutschland einsetzte. „Die sind damals wahrscheinlich zum Public Viewing mitgegangen, weil sie ihre Männer sonst sechs Wochen lang nicht gesehen hätten und haben dann selbst Feuer gefangen“, vermutet Bonhof.
Für das Abschneiden der vereinseigenen Frauenmannschaften würden sich die Bundesligamannschaften nicht interessieren, waren sich Völler und Bonhof einig. Zwanziger nannte ein großes Ziel, das er mit der Frauen-WM im eigenen Land verbindet. Animositäten hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten der Spielerinnen verbot er sich. Das Interesse an deren Spielen sei so gering, dass auch die Bundesligamannschaft nicht kostendeckend spiele, berichtete Völler. Zwanziger wünschte sich, dass sich infolge der Frauen-WM im eigenen Lande das Interesse an deren Spielen auf dem Niveau der dritten Männerklasse einspiele.
Der Initiativkreis hatte zu den Campusgesprächen eingeladen. Seit seiner Gründung 2003 wollen die 27 im Initiativkreis zusammengeschlossenen Unternehmer in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein Azubis, Studierenden und Schülern praxisnahe Einblicke in wirtschaftliche und politische Abläufe geben.