Gegen Verfall der Altstadt
Neue Pläne sollen die Waldhausener Straße aufwerten.
Mönchengladbach. Die Bausubstanz ist marode, Fassaden verfallen, 15 Prozent der Gebäude stehen leer, und Rotlicht-Gewerbe hat sich breit gemacht. Die Waldhausener Straße, einst blühendes Kneipenviertel, hat ein "Negativimage, das viele fernhält", wie es Stadtsprecher Wolfgang Speen formuliert.
Mit der Frage, wie das einst attraktive Wohngebiet und die optisch vernachlässigte Altstadt aufgewertet und wieder Publikumsmagnet werden könnten, haben sich drei Planungsbüros beschäftigt. Bei der Sitzung der Bezirksvertretung Nord wurden nun die Ergebnisse der Architektengruppe "Stadtraum" aus Düsseldorf, des Aachener Büros Reicher Haase sowie Bolzen, Mehring & Partner aus Gladbach präsentiert.
Die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG, die mit der Stadt den Auftrag an die Planer vergab, hat in der Vergangenheit leer stehende Gebäude gekauft, u.a. die ehemalige Gaststätte Caspers an der Ecke Waldhausener/Aachener Straße. Nun soll es laut Stadt keine Einzellösungen für Problemzonen, sondern ein Konzept für den gesamten Bereich geben. Man will steuern, dass das Wohnen ausgebaut, störende Gewerbe abgebaut und höherwertige Gastronomie angesiedelt werden. Baulücken sollen geschlossen und Innenhöfe begrünt werden.
Das sieht auch der von der Verwaltung bevorzugte "Stadtraum"-Entwurf vor. Die Planer hatten u.a. die Idee, die Plätze an der Ecke Waldhausener/Aachener Straße sowie vor dem Dicken Turm aufzuwerten. Parkprobleme der Anlieger will man mit einer Quartiersgarage unter dem Schulhof der Katholischen Hauptschule Stadtmitte an der Aachener Straße verringern. So soll das Viertel als Wohngebiet attraktiver werden. Zu den Einfällen der Düsseldorfer gehört auch, den Gladbach auf einem Teilstück freizulegen.
Die Bürger, u.a. die Altstadt-Initiative, sollen in den Prozess eingebunden werden. Am kommenden Dienstag beschäftigt sich der Bauausschuss mit den Ideen. boe