Gesunder Baum vor der KFH wurde gefällt

Der Blick auf die Kaiser-Friedrich-Halle soll frei sein. Dass dazu eine Flügelnuss gefällt wurde, kritisieren die Grünen.

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Für seine Idee erhielt der FDP-Planungspolitiker Herbert Hoelters viel Beifall: Der Liberale hatte moniert, dass die Kaiser-Friedrich-Halle als Mönchengladbachs gute Stube immer mehr versteckt werde — hinter Werbebannern, hinter übergroßen Verkehrsschildern, hinter Bäumen und Sträuchern. Seine Empfehlung, die Halle wieder in ein besseres öffentliches Licht zu setzen, fand bei den Bau- und Planungspolitikern großen Anklang. Die Umsetzung ist auf einem guten Weg. Im April, so hat es die Mönchengladbacher Marketing-Gesellschaft (MGMG) versprochen, verschwinden die Banner. Und Gladbachs Stadtgärtner von der Mags waren schon tätig, haben geschnitten und gefällt.

Genau daran entzündet sich jetzt aber Kritik. Sie kommt von Grünen-Ratsherr Boris Wolkowski, der die kaukasische Flügelnuss vermisst, die bis zu den Karnevalstagen vor der KFH gestanden hat. Dann setzten die Mags-Mitarbeiter die Säge an.

Der Baum sei an den jecken Tagen „unauffällig beseitigt“ worden, sagt Wolkowski und ergänzt: „Mit welchem Recht die Mags jetzt diesen Baum vor der KFH gefällt hat, ist nicht ersichtlich.“ Die Flügelnuss stehe nicht auf der aktuellen Baumfäll-Liste.

„Der Baum war gesund“, sagt Wolkowski weiter und kündigt eine Anfrage der Grünen in der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses an. „Es muss so sein, dass die Beschlüsse der Stadt für die städtische Tochtergesellschaft Mags bindend sind“, sagt der Grünen-Politiker. Sonst könnte der „fatale Eindruck“ entstehen, dass die Stadttochter ohne Rechtsgrundlage und an städtischen Gremien vorbei in „vorauseilendem Gehorsam gehandelt und eine Gefälligkeitsaktion durchgeführt“ habe.

Allerdings: Das städtische Unternehmen Mags handelte in diesem Fall nur im Auftrag der Stadt. Dies bestätigt Stadtsprecher Dirk Rütten: „Der Auftrag, den Baum zu fällen, kam aus dem Bereich Bauen und Planen.“