Geteilte Meinung zu Urinal an der Citykirche
Nicht jeder ist mit dem Standort auf dem Edmund-Erlemann-Platz einverstanden.
Die Urinale in der Gladbacher Altstadt haben das erste Wochenende unbeschadet überstanden. Und sie wurden auch benutzt. Das sagte gestern Rolf Jansen, der die Urinale an vier Standorten (drei in der Altstadt, einer am Bismarckplatz) aufgestellt hatte und wieder abholte. Einzig das Urinal am Bismarckplatz bleibt stehen. Dennoch ist am Wochenende um einen Standort eine hitzige Debatte entstanden. Torben Schulz, Fraktionsvorsitzender der Linken im Rat, postete ein Foto des Urinals am Edmund-Erlemann-Platz im sozialen Netzwerk Facebook mit dem Kommentar: „Seit der Eröffnung dieses Platzes gab es keine richtige Veranstaltung dort, und nun wird die erste ein öffentliches Wett-Pinkeln werden. Das, finde ich, widerspricht jeglichem Verständnis an die Erinnerung an einen ganz besonderen Menschen.“
Tatsächlich steht das Urinal zwischen Citykirche und St. Vith einige Meter entfernt vom Straßenschild „Edmund-Erlemann-Platz“, das an den verstorbenen früheren Propst erinnert. Dieser Standort löste bei vielen Nutzern Kopfschütteln aus, die den Standort als „Frechheit“ empfinden. Allerdings gab es auch solche Kommentare: „Wie hätte Eddie womöglich in sich gedacht: nicht schön, aber okay, es ist für die kleinen Menschen. Und er liebte Karneval.“ Bezirksvorsteher Herbert Pauls (CDU), der die Idee zu den Urinalen gemeinsam mit der Altstadtinitiative und den Altstadtwirten umsetzte, betonte gestern: „Der Standort ist mit dem Propst abgesprochen.“
Die Citykirche war sonst immer wieder Ziel von Wildpinklern gewesen, gegen die die Initiatoren mit diesen Einrichtungen vorgehen wollen. „Dass der Standort so nicht unbedingt ideal ist, das wissen wir. Und wir werden auch darüber nachdenken, ob es einen noch besseren Standort gibt“, sagte Pauls. Unternehmen Rolf Jansen betonte, ein Urinal müsse eben auch wahrgenommen werden, damit es benutzt wird.
Am Altweiber-Donnerstag werden die Urinale in der Altstadt erneut aufgestellt. Sie sollen bis Aschermittwoch stehenbleiben. Danach ist der Test abgeschlossen — und Stadt wie Initiatoren werden diskutieren, ob sich dauerhafte Lösungen in ansprechendem Erscheinungsbild in der Altstadt lohnen. angr