Gewinnspiel Mönchengladbach braucht dringend neue Bäume

Mönchengladbach · Zwei Hitzesommer haben den Bäumen im Stadtgebiet stark zugesetzt. Anwohner können helfen.

Zuletzt pflanzte die Mags neue Eichen, Linden und japanische Kirschen am Schloss Rheydt. 

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Stadt braucht Bäume. Eine Million Bäume im Forst, 86 000 Bäume in Parks und der Innenstadt und mehr als 40 Hektar Baumgruppen stehen zwar derzeit in Mönchengladbach. Doch gut geht es vielen Bäumen nicht. Die vergangenen beiden Hitzesommer haben vor allem denen im Stadtgebiet stark zugesetzt. Hinzu kommen Pilze und Schädlinge, gegen die sich die Bäume wehren müssen. Nicht selten müssen Bäume auch gefällt werden – wie zuletzt mehrere im Stadtwald, die von Rußrindenpilz befallen waren. Wiederaufforstungen in den Wäldern und das Pflanzen von neuen Setzlingen im Stadtgebiet sind die Lösung. Bürger können mit Spenden helfen.

Zuständig für den Baumbestand der Stadt und dessen nachhaltige Pflege ist die Stadttochter Mags. In Mönchengladbachs Wäldern hat das Unternehmen bereits 13 500 Bäume aufgeforstet. In diesem Jahr sollen es insgesamt 27 500 Bäume werden. Die Mags erhält aber auch Unterstützung auf natürliche Art und Weise: durch die Naturverjüngung, also die natürliche Erholung der Wälder. Tausende Jungbäume würden jährlich auf diese Weise entstehen, sagt Mags-Sprecherin Anne Peters Dresen. Im Stadtgebiet hat die Mags im vergangenen Jahr 400 Bäume gesetzt, in diesem Jahr waren es bisher 54, für 2020 sind bereits weitere 150 Setzlinge ausgeschrieben.

Viele Bäume sind geschwächt oder von Krankheiten befallen

All das ist aber noch zu wenig, um die Baumverluste vollständig aufzufangen. Zu viele Bäume sind derzeit geschwächt oder von Pilzen und anderen Baumkrankheiten betroffen. „Fichten und Douglasien im Stadtgebiet leiden unter einem Borkenkäferbefall“, sagt Anne Peters-Dresen. Die Pilzart „das Falsche Weiße Stengelbecherchen“ sorge außerdem für ein Eschentriebsterben. „Andere Laubbäume erkranken an Brandkrustenpilz oder dem Riesen- oder Lackporling. 2019 mussten im Stadtwald viele Ahorne gefällt werden, die von der Rußrindenkrankheit betroffen sind“, sagt Peters-Dresen. Weil der Pilz Mensch und Baum gefährde, seien mehrere hundert Bäume gefällt
worden.

Damit die Stadt künftig grün bleibt, benötigt die Mags Unterstützung. Die Stadttochter nimmt dazu Baumspenden aus der Bevölkerung an. „Mit den deutlichen Klimaveränderungen haben die Anfragen nach dieser sichtbaren Form von Umweltengagement zugenommen“, erklärt Mags-Baumexperte Hanno Müller. Zwar hätten in der Vergangenheit immer wieder vereinzelte Baumspenden von Firmen oder Privatpersonen dabei geholfen, den städtischen Baumbestand zu erweitern. Diese waren aber eben nur vereinzelt: 17 Spendenbäume gab es 2018 (Schmölderpark), 2019 nur vier.

Dabei kann sich jeder beteiligen – mit einem belieben Beitrag: Ein Baum kostet 600 Euro. In dem Pauschalbetrag enthalten sind die Anschaffungskosten aus einer Baumschule im Umfeld, die Pflanzung und die erste Zeit der Pflege. Es wird so lange Geld gesammelt, bis ein ganzer – bis zu drei Meter großer – Baum bezahlt ist.

Im nächsten Schritt sucht der Spender den passenden Stadtteil für seinen Baum aus. Ein Tipp der Baumexperten Hanno Müller und Werner Stops von der Mags: Vor allem die Baumbestände im Volksgarten in Hardterbroich, im Stadtwald in Pongs oder der Rheydter Schmölderpark haben im vergangenen und auch im Sommer davor besonders gelitten. Nachdem der Spender den Stadtteil bestimmt hat, wählt die Mags die geeignete Baumart für den Standort aus, pflanzt den Baum ein und kontrolliert und pflegt ihn in der Folge regelmäßig.

Spender erhalten von der Mags eine Urkunde. Es gibt regelmäßige Pflanzaktionen der Spendenbäume, die auf speziellen Wunsch des Spenders von der Mags begleitet, auf der Mags-Website, der Facebook-Seite und auf Instagram geteilt sowie an die Medien gesendet werden. Zudem ist der exakte Standort jedes Spendenbaums auf einer digitalen Karte markiert.