Gladbach hat jetzt zwei Abgeordnete
Yüksel (SPD) rückt neben Krings (CDU) über Liste nach. Stockschläger (FDP) schockiert über Wahlergebnis.
Mönchengladbach. Gibt es demnächst eine schwarz-rote Fahrgemeinschaft aus Mönchengladbach nach Berlin? Zumindest bei ihrer ersten Reise als frisch gewählte Bundestagsabgeordnete hat Gülistan Yüksel (SPD) schon mit Günter Krings (CDU) in einem Flieger gesessen.
„Das war aber Zufall“, sagt die 51-Jährige lachend. Über den Platz auf der Landesliste — sie war an zwölfter Stelle gesetzt — hat Yüksel nach einem für sie „persönlich zufriedenstellenden Ergebnis“ noch einen Platz im Bundestag ergattern können.
Für Yüksel ist es das erste Bundestagsmandat. Sie möchte pendeln, um weiterhin in Mönchengladbach vor Ort sein zu können, wenn es die Zeit erlaubt. Natürlich wäre es ihr lieber, ihre Premiere gleich in der Regierung zu geben, „aber die große Koalition war ehrlich gesagt auch nicht mein Wunsch, dafür liegen wir thematisch in vielen Punkten zu weit von der CDU entfernt“, sagt sie.
Während andere feiern, sitzt beim FDP-Bundestagskandidaten Hans Joachim Stockschläger der Schock über die persönliche Niederlage und das Debakel seiner Partei immer noch tief. „ Ich ahnte, dass wir viel an Zustimmung verlieren werden. Doch dieses Ergebnis habe ich nicht erwartet“, sagt der 53-Jährige.
Die Partei ist nicht mehr im Bundestag vertreten, verlor in der Zweitstimme 12,2 Prozent im Vergleich zu 2009 und Stockschläger als Kandidat machte ein Minus von 7,2 Prozent. „Wir setzen uns im Kreishauptausschuss zusammen und analysieren die Situation. Es gibt einen ganzen Strauß an Gründen für die Niederlage, wir müssen jetzt die entscheidenden heraussuchen“, sagt Stockschläger, der sich den Optimismus nicht nehmen lässt: „Wir müssen trotzdem nach vorne schauen.“