Initiativkreis Gladbach feiert zehnjähriges Jubiläum
Der Initiativkreis Gladbach besteht seit zehn Jahren und kann auf spektakuläre Erfolge zurückblicken, wie die Nobelpreisträger-Veranstaltung.
Mönchengladbach. Er hat sie alle gekriegt: Michail Gorbatschow, den Dalai Lama, Muhammad Yunus, Martti Ahtisaari, Jane Goodall, Reinhold Messner und Jimmy Wales. Im Auftrag des Initiativkreises Mönchengladbach schafft es Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft Mönchengladbach, die Berühmten und Mächtigen dieser Welt in die Stadt zu holen.
Der Initiativkreis, vor zehn Jahren gegründet, hat sich zum Ziel gesetzt, in Mönchengladbach imagebildende Spitzenveranstaltungen mit Leuchtturmwirkung durchzuführen.
Fünfzehn Unternehmen waren bei der Gründung 2003 dabei, inzwischen sind es 30. Jedes Mitglied zahlt 10 000 Euro jährlich. Das ergibt einen ansehnlichen Betrag, ist aber nicht viel, wenn damit etliche Veranstaltungsreihen bestritten werden sollen.
Zu den Reihen gehören die Kinderveranstaltungen — in diesem Jahr neben der Sesamstraßengeburtstagsshow das Taschenlampenkonzert, das Samstag stattfindet und ausverkauft ist. Die Chöre der Welt werden eingeladen, berühmte Orchester und Pianisten gastieren regelmäßig in der Stadt.
In der Reihe Rising Stars kommen die jungen und vielversprechenden Musiker an den Niederrhein. „Das sind Spitzen-Newcomer wie Jan Lysiecki, die aber noch bezahlbar sind“, erklärt Peter Schlipköter. Das meiste Aufsehen aber erregen zwei Reihen: Die Pioniere der Welt und die Nobelpreisträgerreihe ziehen Besucher aus ganz Deutschland an.
Zuerst sei die Skepsis groß gewesen, erzählt Schlipköter, der die Idee der Nobelpreisträger-Veranstaltungen aus dem Ruhrgebiet an seinen neuen Arbeitsplatz nach Gladbach mitgebracht hat. Aber der MGMG-Geschäftsführer überzeugt den Initiativkreis und später die Nobelpreisträger: Die Reihe wird ein spektakulärer Erfolg.
Warum kommen die Persönlichkeiten mit den großen Namen — oft exklusiv — nach Mönchengladbach? „Es spricht sich herum, dass sie sehr gut betreut und alle Vereinbarungen stets eingehalten werden“, erklärt Schlipköter. So habe der finnische Nobelpreisträger Martti Ahtisaari erst einmal bei Kofi Annan angerufen.
Dessen Auskunft war offensichtlich positiv, denn Ahtisaari, der den Nobelpreis für seine erfolgreiche Vermittlung im Kosovo-Konflikt erhielt, kam nach Gladbach. Netzwerke helfen also.
„Bei Leymah Gbowee hatten wir 24 Stunden, nachdem sie den Nobelpreis zugesprochen bekommen hatte, ihre Geheimnummer und konnten gratulieren und unsere Wünsche vortragen“, sagt der Marketing-Chef. Dennoch sind noch rund 60 Telefonate geführt und genauso viele E-Mails ausgetauscht worden, ehe die Friedensnobelpreisträgerin 2012 den Vertrag unterschrieben hatte. „Man braucht auch Terrier-Qualitäten“, sagt Schlipköter. „Ein Nein bleibt ja nicht immer ein Nein.“
Auch in der Reihe Pioniere der Welt kamen zugkräftige Persönlichkeiten: Unter anderen erzählte Robert Ballard von der Entdeckung der Titanic. Verhaltensforscherin Jane Goodall lockte selbst Besucher vom Bodensee an.