Gladbachs Ehrenbürger: „Schwarzer Peter“ mit enger Bindung zur Heimat

Peter Nonnenmühlen (1868 bis 1952) war ältester Oberbürgermeister Deutschlands.

Mönchengladbach. Als Peter Nonnenmühlen am 19. Juli 1950 zum Ehrenbürger Mönchengladbachs gekürt wurde, war er noch amtierender Oberbürgermeister — mit 82 Jahren der älteste in Deutschland.

Dass er das Amt des ersten Bürgers auch in seinem hohen Alter noch ausüben konnte, sprach für ihn, so wie Bürgermeister Wilhelm Engels bei der Verleihung der Urkunde für ihn sprach: „Als Angehöriger einer alteingesessenen Familie mit den Geschicken seiner Vaterstadt aufs engste verbunden, war Oberbürgermeister Nonnenmühlen stets bereit, seine ganze Fähigkeiten und Kenntnisse in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen“, sagte Engels.

„Ich habe nichts weiter getan als meine Pflicht meiner Vaterstadt gegenüber“, erwiderte der Geehrte in seiner Dankesrede. Nonnenmühlen lebte für seine Heimat. Dort wurde er am 7. Juni 1868 geboren, dort starb er am 9. Februar 1952. Nur für das Studium verließ er Gladbach zwischenzeitlich, um gleich als Rechtsanwalt wieder zurückzukehren. 1896 heiratete er Wilhelmine Meer aus der gleichnamigen Unternehmerfamilie (heute SMS Meer). Das Paar hatte sechs Kinder, von denen eine Tochter früh starb.

Politisch war Nonnenmühlen vor den Weltkriegen einer der führenden Köpfe der Zentrumspartei, dem ideologischen Vorgänger der CDU. Deshalb bekam er in der Stadt den Spitznamen „schwarzer Peter“. 1902 bis 1933 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Auflösung des Zentrums beendete er seine politischen Tätigkeiten und arbeitete als Anwalt weiter. 1944 wurde er sogar verhaftet, aufgrund seines hohen Alters aber freigelassen.

Unmittelbar nach Kriegsende zog Nonnenmühlen in den ersten Stadtrat ein und wurde am 11. Februar 1946 ins Oberbürgermeisteramt gewählt, aus dem er gleich im Oktober wieder ausschied. Für die CDU kehrte er 1948 zurück und wurde erneut erster Bürger der Stadt — bis zu seinem Tod.

Bevor er starb, bekam er mit dem Bundesverdienstkreuz eine weitere hohe Auszeichnung verliehen. Ihm wurden ein unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn, weise Abgeklärtheit und selbstlose Hingabe an das Allgemeinwohl zugeschrieben.

In Gladbach erinnert die Peter-Nonnenmühlen-Allee noch heute an ihn.

“ Mehr über Nonnenmühlen lesen Sie im gleichnamigen Buch der Reihe „Zeugen Städtischer Vergangenheit“ von Christoph Waldecker.