Gladbach verzeichnet Lehrer-Engpass an Grundschulen
Das zuständige Landesministerium will die Lücke mit Lehrern für die Sekundarstufe II schließen. Genaue Zahlen gibt es noch nicht.
Vor ein paar Jahren sah die Situation an Grundschulen noch so aus: Die Lehrerversorgung im Allgemeinen war ganz passabel, dafür blieben viele Leiterstellen vakant. Aktuell ist es genau umgekehrt. An Mönchengladbachs Grundschulen sind nur zwei Schulleiterstellen noch nicht besetzt, ein Verfahren läuft noch, ist aber laut Schulamtsdirektor Claus Friedhoff auf dem besten Weg. Dafür gibt es bei den Lehrern Engpässe. Eigentlich bräuchte man eine 102- bis 103-prozentige Versorgung, um Krankheitsfälle auffangen zu können. Derzeit ist aber die 100-Prozent-Marke „bei Weitem nicht erreicht“, sagt Friedhoff. Zwar konnten alle Klassen mit einer Klassenlehrerin oder einem Klassenlehrer versorgt werden, in einigen Fällen übernimmt diese Aufgabe aber ein Vertretungslehrer.
„Das haben wir eigentlich nicht ganz so gerne, weil diese Kräfte oft an eine andere Schule wechseln“, sagt der Schulamtsdirektor. Dafür wolle man aber dafür sorgen, dass in diesen Klassen eine weitere Person aus dem Stammsystem unterrichtet, damit die Kinder ein Gesicht kennen, das bleibt. Wie viele Grundschullehrer im kommenden Schuljahr genau fehlen werden, will Friedhoff nicht sagen mit dem Hinweis: „Die Zahl kann sich noch ändern.“ Denn weil nicht nur in Gladbach Lehrer fehlen, kam vom Ministerium eine Öffnungsklausel für Lehrer aus dem Sekundarstufe-II-Bereich, die sich jetzt unter bestimmten Umständen auch an Grundschulen bewerben können. Allerdings weiß noch niemand, welchen Erfolg das haben wird. Denn die Vergütung ist an Grundschulen niedriger. Laut Friedhoff haben die Schulen die besten Chancen, ausreichend Lehrpersonal zu bekommen, die auch selber Lehramtsanwärter aufnehmen. Auch bei den Sonderpädagogiklehrern sieht die Situation nicht besser aus. Im Bereich „Gemeinsames Lernen“ liege die Versorgung bei 93 Prozent, sagt Schulrat Ralf König. Einige Stellenausschreibungen seien leergelaufen. „Aber eigentlich können wir mit der Versorgungsquote noch recht zufrieden sein.“