Gladbacher Musikschüler spielen in Verona

Vor tollen Kulissen in Norditalien präsentierten die jungen Musiker ihr Können.

Foto: Arno Groß

Für Arno Groß wird es ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Der 14-Jährige war für eine Woche mit der Musikschule in Verona. Sechs Lehrer und 77 Schüler reisten gemeinsam nach Norditalien. „Das war ein Dankeschön für die letzte Saison“, sagt Christian Malescov. Der Leiter der städtischen Musikschule bezeichnet diese im Nachhinein als „Ritt“. „Wir haben insgesamt 15 Konzerte gesehen, das war toll.“ Aber so richtig erholsam war die Konzertreise dann doch nicht. Immerhin gaben sie in Italien auch selbst drei Konzerte. „Die Zuhörer waren total begeistert“, sagt Arno Groß. Und das machten sie laut und deutlich hörbar. „Die Italiener sind toll, die haben ,Bravo’ und ,Bravissimo’ gebrüllt und forderten Zugaben“, sagt der Junge, der mittlerweile seit drei Jahren Oboe lernt.

Foto: Christian Malescov

Die Cello-Lehrerin Sabine Heiwolt hat die Reise organisiert. „Bei uns hat ein Austauschschüler gewohnt, der aus Verona kam“, sagt sie. Leon Frantzen, der an der Gladbacher Musikschule in Posaune, Tuba und Klavier unterrichtet wurde, ebnete die Wege. „Ich war vor einem Jahr schon einmal in Verona und habe alles vorgeplant“, sagt Sabine Heiwolt. Dennoch waren viele Situationen überraschend. „Wir kannten die Bühnen und Kulissen nicht“, sagt Malescov. Es war eine Herausforderung.

Abenteuerlich war vor allem das Konzert, das das Jugendsinfonieorchester auf der „Forte di San Briccio“ gab. „Das ist ein altes Fort in den Bergen, das von einem Verein umgebaut wird“, sagt Malescov. Während die Instrumente hochgefahren wurden, mussten die Schüler und Lehrer den Aufstieg zu Fuß meistern. „Da oben haben einige von uns dann die Borussen-Fahne gehisst“, sagt Arno Groß lachend. Das Konzert selbst war von Schafsgeblöke und dem Klang der Schafsglocken begleitet. Das passte. Denn auf dem Programm hatten die Mönchengladbacher das Stück „Nymphs and Sheperds“ von Henri Purcell. Die Schafe gaben ihren Kommentar dazu ab. Und nach dem Konzert haben die Gastgeber für die Gladbacher Musikschüler und -lehrer gekocht — das landestypische Risotto.

Selbstverständlich durfte bei den Auftritten der Musikschule „Romeo und Julia“ von Tschaikovsky nicht fehlen. „Ich habe unter Julias Balkon gestanden und hochgeschaut“, sagt Arno Groß. Auch der Auftritt beim Festival Internazionale di Musica da Cemera 2017 in der Villa Mosconi Bertani war ein Highlight. „Wir wurden eingeladen, vor dieser traumhaften Architektur zu spielen“, sagt Christian Malescov. „Auch da haben uns die Zuhörer gefeiert“, sagt Arno Groß. Der 14-Jährige Schüler des Math.-Nat. ist begeisterter Musiker, und er backt gern und gut. „Ich weiß noch nicht, was ich beruflich machen werde — vielleicht Konditor?“ Oder doch Musiker.