Im Peeler See verenden die Fische
Seit Donnerstag herrscht im See das große Fischsterben. Verantwortlich dafür ist die Wasserlinse.
Im Anglerverein Mönchengladbach-Rheydt hat man das noch nicht erlebt, selbst die ältesten und erfahrensten Mitglieder nicht: Am Donnerstag breitete sich schlagartig ein grüner Teppich auf dem See „Peeler Feldchen“ aus. Verantwortlich ist die kleine Wasserlinse, auch Entengrütze genannt. Wegen des dichten Pflanzenteppichs sank der Sauerstoffgehalt im Teich, das wiederum führte zum Fischsterben.
Immer mehr tote Tiere treiben an der Wasseroberfläche. „Insgesamt sind bestimmt schon 150 bis 200 Fische gestorben“, sagt David Khodaparast vom Anglerverein. Dabei versuchen Vereinsmitglieder, Familienangehörige sowie Freunde seit Donnerstag mit allen Mitteln zu retten, was zu retten ist. Die Linsen werden mit gemeinsamen Kräften abgeschöpft. Belüftungsanlagen wurden installiert. Es wurde Wasser gepumpt und Schlamm abgesaugt. Ein Biologe ist eingeschaltet. Sogar eine Umsiedlungsanlage wurde beschafft, um die noch lebenden Fische in einen andern Teich setzen zu können.
Doch bislang war alles vergeblich. „Wir haben bis 21 Uhr gearbeitet. Aber das mit dem Umsiedeln hat leider nicht geklappt“, sagt David Khodaparast. „Wenn die Fische an die Oberfläche kommen, schnappen sie nach Luft. Und das war dann auch schon das letzte Aufzucken.“
Die kleine Wasserlinse breitet sich vor allen Dingen auf nährstoffreichen, stehenden Gewässern schlagartig aus. Wieso das am Peeler Feldchen passieren konnte, können sich die Angelfreunde nicht erklären. Sie haben noch mehrere Vereinsgewässer, doch die seien alle im Gegensatz zum Peeler Feldchen, der sich auf privatem Gelände befindet, im städtischen Besitz und hätten Sprinkleranlagen oder Zu- und Abflüsse. „Da wird so etwas nicht passieren können“, glaubt Kohodaparast.
Der Anglerverein hegt und pflegt seine Vereinsgewässer, und er sorgt auch dafür, dass der Fischbestand erhalten bleibt. Dazu gehören auch Tiere, die bereits seit Jahrzehnten dort leben, wie der Marmorkarpfen, ein Fisch, der für Angler eigentlich wertlos ist. Auch Marmor- und Spiegelkarpfen — bis zu 35 Pfund schwer — trieben leblos auf dem See. Im Peeler Feldchen setzt der Anglerverein jährlich kleine Rotaugen, Rotfedern, Aale und Zander ein. Das Massensterben ist für den Anglerverein nicht nur einen ökologisches Desaster, sondern bringt auch einen finanziellen Verlust mit sich. „Wenn wir Jungzander einsetzen, kostet uns das 13 Euro das Kilo“, sagt Khodaparast. Ein ausgewachsener Zander bringe immerhin fünf bis sechs Kilogramm auf die Waage.
Trotz des schlimmen Zustands am See will der Anglerverein den Teich nicht aufgeben. Aus Stuttgart ist eine weitere Belüftungsanlage bestellt. Wenn sie überprüft und in Gladbach angekommen ist, können die Vereinsmitglieder noch Unterstützung gebrauchen. „Im Moment sind ja viele im Urlaub, wir brauchen Hände zum Anpacken“, sagt David Khodparast. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage www.anglerverein-mg-ry.de zu finden.